Die vor einer Woche vor Dragonera ausgebrannte Fähre „Sorrento” ist an der spanischen Ostküste angekommen. Ein Schlepper hatte am Dienstag, 5. Mai, das Schiff an den Haken genommen und die „Sorrento” bis Mittwochabend nach Sagunto in der Provinz Valencia gezogen. Die Ankunft erfolgte somit einen Tag früher als zuletzt angekündigt. Die italienische Betreibergesellschaft Grimaldi hat in Sagunto zuvor eine Anlegemöglichkeit für das Schiff beantragt.
Abgeschleppt werden konnte es aus Sicherheitsgründen nur mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Knoten. Naturschützer in Sagunto riefen spontan zu einer Demonstration auf, da sie Umwelt-Beeinträchtigungen befürchten. Das schwierige Landemanöver im Hafen verlief jedoch ohne Zwischenfälle.
Zuvor hatte es Kritik von Nautikfachleuten gegeben, weil tagelang keine Entscheidung über den Zielhafen gefallen war. Für den Fall einer plötzlichen Wetterverschlechterung rechneten sie mit unkalkulierbaren Risiken für das Meer vor Mallorca und die Küsten der Balearen. „Man sollte nicht die Güte des Meeres missbrauchen”, wurden sie in Medienberichten zitiert.
Allerdings stand die ausgebrannte „Sorrento” permanent unter der Aufsicht von Technikern sowie Beamten der Guardia Civil und war zudem an einem Schlepper festgemacht. Gutachter mussten sich vor der Abschleppaktion zunächst ein Bild von den Schäden an Bord machen. Dabei stellte sich heraus, dass das Abschleppen gefahrlos möglich war, da die tragenden Bauteile intakt sind.
Im Übrigen sind Polizeibeamte aus Mallorca zu Ermittlungen nach Sagunto gereist. Sie wollen herausfinden, ob das Feuer tatsächlich in einem Kühltransporter auf Deck vier ausgebrochen ist. Sollte sich das bestätigen müsste dessen Versicherung für den gesamten Schaden aufkommen. (mic)
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