Die „Oasis of the Seas“, Europas größtes Mega-Kreuzfahrtschiff, bei einem Zwischenstopp in Palma im Mai vergangenen Jahres. | Gabriel Alomar

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Im Jahr 2025 wird die Zahl der Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma weiter ansteigen. Nach Angaben der Hafenbehörde der Balearen sind 541 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen geplant, was einem Zuwachs von 47 Schiffen und mehr als 41.000 Passagieren im Vergleich zur Vorsaison entspricht. Insgesamt werden über 1,8 Millionen Kreuzfahrtgäste erwartet.

Obwohl die Zahlen zum zweiten Mal in Folge steigen, bleiben sie unter dem Vor-Pandemie-Rekord von 2019, als 592 Schiffe die Inselhauptstadt anliefen. Damals formierte sich eine Protestbewegung gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus und forderte Beschränkungen für sogenannte Megakreuzfahrtschiffe mit über 5.000 Passagieren.

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Ein 2021 in Hamburg geschlossener Vertrag zwischen der Regionalregierung und Kreuzfahrtgesellschaften begrenzte die Zahl der Schiffe: Maximal ein Megakreuzer und zwei kleinere Schiffe dürfen gleichzeitig im Hafen liegen. Zudem wurde ein Tageslimit von 2.500 Kreuzfahrtgästen eingeführt. Dennoch sank die Anzahl der Anläufe seitdem nur 2023 um 3,39 Prozent.

Im Januar und Februar 2025 wird ein leichter Rückgang bei Schiffsanläufen und Passagierzahlen erwartet. Ab März steigen die Zahlen jedoch deutlich. Im Oktober, dem Spitzenmonat, werden 82 Schiffe und mehr als 271.000 Passagiere prognostiziert – weit über dem Tageslimit von 2.500 Personen.

Der Hamburger Pakt läuft 2026 aus, und die Politik diskutiert über eine Verlängerung oder alternative Regelungen. Umweltorganisationen fordern strengere Maßnahmen nach dem Vorbild Venedigs, wo große Schiffe seit 2021 strikten Auflagen unterliegen. So dürfen Schiffe mit einer Länge von mehr als 180 Metern und einer Bruttotonnage von mehr als 25.000 Tonnen sowie von einer Höhe von mehr als 35 Metern und einem Schwefelausstoß von mehr als 0,1 Prozent nicht mehr in diesen Gewässern fahren. Was die Balearen betrifft, könnte die Entwicklung in diesem Jahr richtungsweisend für zukünftige Regelungen sein.