Heute ist die Franz Stuckmann Balears S.L. eine feste Größe im Bereich Photovoltaik, Wärmepumpen und Klimatechnik auf Mallorca. Gerd, ein Experte für Gebäudeautomatisierung, gründete die Firma 2014, und von Anfang an war klar: Das soll kein Ein-Mann-Betrieb bleiben. "Wir haben klein angefangen, aber mit einem klaren Ziel vor Augen", sagt Bettina. Dass mittlerweile auch zwei ihrer Söhne, Tim und Nils, samt Familien Teil des Unternehmens sind, ist für sie "das Schönste und Herausforderndste, was passieren konnte".
Zuerst kam Sohn Tim vor sechs Jahren
Den Anfang machte 2019 Sohn Tim. Der Elektromeister kam nach Mallorca, um den Bereich Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen zu leiten. "Er hat sich schnell integriert, auch weil wir hier ein multikulturelles Team haben", erzählt Bettina. 35 festangestellte Mitarbeiter zählt die Firma inzwischen, darunter Spanier, Deutsche und der Marokanner Mohamed, der als erster Angestellter inzwischen fast zur Familie gehört. Mohamed hat Prokura und ist für Planung, Lizensierungen und Installationen zuständig. "Ohne ihn wäre vieles nicht möglich", sagt Gerd.
Vergangenes Jahr folgte dann Nils mit seiner Familie. "Wir haben ihm keine Sekunde reingeredet", betont Gerd, "die Entscheidung, nach Mallorca zu kommen, fiel ganz allein.” Nils bringt als Industriekaufmann und Betriebswirt das kaufmännische Know-how in die Firma ein und sorgt für klare Strukturen. Nils Frau Jessica kümmert sich um Subventionen und Social Media. Auch Tims Frau Silvia hat ihren Platz im Unternehmen gefunden: Nach der Geburt ihrer drei Kinder ist sie für Kundenzufriedenheit und Garantieleistungen zuständig. "Das macht sie hervorragend", lobt Bettina.
Offene Kommunikationskultur
Eine Firma mit der Familie zu führen, bedeutet nicht nur Nähe, sondern auch tägliche Herausforderungen. "Natürlich gibt es Diskussionen", gibt Gerd zu, "aber wir sprechen die Dinge an und klären sie." Dass sich private und geschäftliche Gespräche bei Familientreffen nicht immer trennen lassen, gehört dazu. "Manchmal landet der ein oder andere Kunde auch beim Abendessen auf dem Tisch", lacht Bettina.
Die vier Stuckmann-Söhne könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Tim und Nils mittlerweile in Campos mit ihren Familien leben, sind Thorsten und Sascha in Deutschland geblieben – mit eigenen Familien in Münster und Erftstadt. "Es wäre schön, wenn sie auch hier wären", sagt Bettina, "aber jeder muss seinen eigenen Weg gehen." Insgesamt gibt es sieben Enkelkinder: Vier davon wachsen auf Mallorca auf, drei in Deutschland. "Besonders an Weihnachten ist das eine Herausforderung", lacht Gerd. "Da wird dann per Videoanruf gleichzeitig Bescherung gefeiert."
Flache, aber strukturierte Hierarchie
Trotz der engen familiären Bindung achten alle darauf, dass jeder seine Rolle im Unternehmen klar definiert hat. "Nur weil wir eine Familie sind, heißt das nicht, dass alles automatisch funktioniert", erklärt Tim. "Wir haben klare Zuständigkeiten, und das macht es einfacher." Die Hierarchie ist flach, aber strukturiert. Mohamed als erster Mitarbeiter hat mit seiner langjährigen Erfahrung einen besonderen Stellenwert. "Er gehört praktisch zur Familie", sagt Bettina. "Er kennt unsere Arbeitsweise in- und auswendig."
Trotz des Erfolgs ruht sich niemand aus. "Unser Anspruch ist, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein", sagt Tim. Die Weiterbildung der Mitarbeiter hat oberste Priorität, und Expansion ist nicht ausgeschlossen. Aber eines ist klar: "Wir sind ein Familienunternehmen und wollen das auch bleiben", betont Gerd. "Unsere Kunden schätzen es, dass wir als Familie zusammenhalten und für Kontinuität stehen."
Dass ein deutsches Unternehmen auf Mallorca floriert, ist keine Seltenheit. Dass es von einer ganzen Familie über Generationen geführt wird, allerdings schon. Und so geht die Geschichte der Stuckmanns weiter – mit Sonne, Teamgeist und einer klaren Vision für die Zukunft.
1 Kommentar
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Eine tolle Geschichte und es zeigt sich wieder einmal, dass Generationen voneinander profitieren können. Und mit 7 Enkelkindern ist die familieninterne Nachfolge auch mehr als gesichert. Prima wenn das so gut funktioniert was ja absolut nicht selbstverständlich ist. Manchmal wollen Kinder ja auch partout nicht ins elterliche Unternehmen einsteigen und lieber eigene Wege gehen. Dass der ein oder andere Kunde "auf dem Tisch" landet beim Abendessen finde ich auch gut - sollte ich mir auch für meine Problemkunden überlegen :-) !