Tatsächlich verschwinden n ganz Spanien klassische Marktstände zunehmend aus dem Stadtbild. An ihre Stelle treten meist gastronomische Angebote. Cafés, Vermuterías und kleine sowie große Tapas-Anbieter erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch auf Mallorca zeigt sich dieser Trend, insbesondere bei ausländischen Gästen, die die Markthallen Santa Catalina und Mercat d'Olivar bevorzugen, wo sie Austern mit Champagner oder Tapas genießen können.
Die Präsidentin des Mercat de Pere Garau, Paquita Bonnín, hat es sich hingegen zur Aufgabe gemacht, diesem Trend entgegenzuwirken. "Wir wollen uns der Gastronomie nicht unterordnen, sondern den lokalen Handel im Viertel erhalten und unterstützen", betonte sie in einem Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Ihre Bemühungen haben sich bereits ausgezahlt: In weniger als einem Jahr konnten 14 geschlossene Stände wiedereröffnet werden – und das alles ohne gastronomisches Angebot.
Kreative Werbung in den sozialen Netzwerken
Die Wiederbelebung der Marktstände stellte sich jedoch als herausfordernd dar. Bonnín berichtet von nicht weniger als 20 Anfragen von Unternehmern, die ein Lokal in der Markthalle eröffnen wollten. Besonders das jüngere Publikum tendiert dazu, lieber in Cafés zu verweilen und lokale Produkte im Supermarkt zu kaufen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzte der Mercat Pere Garau auf kreative Werbung: „Wir haben in den sozialen Netzwerken auf uns aufmerksam gemacht, Einkaufstaschen und Thermosflaschen verschenkt und Kühlschränke sowie 16 Lieferwagen von Landwirten und Händlern mit unserem Logo beschriftet“, so Bonnín.
Die Markthalle im Stadtteil Pere Garau bietet ein authentisches Einkaufserlebnis mit Ständen für frisches Obst, Gemüse, Fleisch, Blumen, Oliven, Käse und vieles mehr. In einer Zeit, in der viele Märkte ihre Traditionen aufgeben, zeigt der Mercat de Pere Garau, wie wichtig es ist, den lokalen Handel zu fördern und zu bewahren.
1 Kommentar
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Ja, dieser Markt ist noch authentisch, aber in letzter Zeit gehe ich dort nicht mehr so gerne hin. In der letzten Zeit ist es dort zu multiculti. Zuviele Migranten mit schlechtem Benehmen, laut und rücksichtslos. Da fühle ich mich nicht mehr wohl und auch nicht mehr ganz so sicher. Zuviele fliegende Händler gibt es dort und zu wenig Polizei. Auch ich bin Ausländer in diesem Land, aber ich weiß mich anzupassen und zu benehmen und für mich war es eine Selbstverständlichkeit, die spanische Sprache zu erlernen. SchickiMicki-Bars und schicke Cafés hätten auf dem Markt auch kaum eine Chance, da die Klientel dafür fehlt. Es sind eher einfache Leute, die dort einkaufen. Viel südamerikanische Kundschaft und viele Marktverkäufer haben sich dementsprechend angepasst und südamerikanisches Personal angestellt. Früher habe ich meinen wöchentlichen Marktbesuch dort genossen, oft eine kleine Tapa oder Ein Weinchen genossen. Heute fühle ich mich eher wie auf der Flucht, sieh zu, dass ich bei Cati die besten Kartoffeln Palmas bekomme und Eier von glücklichen Hühnern. Frischer Fisch steht natürlich auch noch auf der Einkaufsliste. Schön, dass da die Verkäufer noch Mallorquiner und Spanier sind. Aber so schön und traditionell wie früher ist es schon lange nicht mehr. Schade, sehr sehr schade. Und ich gehe seit 44 Jahren auf den Mercat de Pere Garau.