Playa de Palma

Mauerabriss am Strand von El Arenal spaltet die Gemüter

Der Anwohnerverein El Arenal begrüßt die Maßnahme. Eine der Gründe: Sie erschwert Saufgelage am Strand. Das Rathaus plant aber den Wiederaufbau nach Bauarbeiten

Debatte an der Playa de Palma: Ohne Strandmauern in El Arenal keine Sichtbeschränkungen und keine Sauftouristen, dafür aber mehr Sand auf dem Gehweg. | Alex Sepúlveda

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Die Mauer ist weg. An der Playa de Palma am Strand von El Arenal hat die Entfernung der bisherigen Begrenzung, den Sand vom Gehweg trennte, eine Kontroverse ausgelöst. Eigentlich sollte sie nur vorübergehend entfernt werden, um eine vier Kilometer lange Vorrichtung zur Rückhaltung von Regenwasser zu sanieren. Doch eine Reihe von Anwohner will jetzt, dass das so bleibt. Einer der Gründe: Auf diesen Mäuerchen saßen jährlich tausende von Mallorca-Urlaubern, um Alkohol zu konsumieren und Speisen von den nächstgelegenen Fast-Food-Lokalen zu verzehren.

Die Meinungen sind gespalten. Einige Anwohner befürworten die Beseitigung der architektonischen Barrieren, die den Gehweg vom Strand trennten. Andere fordern ihre Wiederherstellung, damit der Sand nicht auf die Promenade gelangt.

Das Rathaus von Palma teilte mit: „Die Mauer wurde während der Bauarbeiten entfernt und wird nach Abschluss der Maßnahmen wieder aufgestellt. Derzeit wird die endgültige Ausrichtung geprüft.” Die Barriere wird also zurückkehren. Doch das vorübergehende Fehlen hat Anwohnern und Unternehmern einen Blick auf ein El Arenal ermöglicht, in dem der Strand dem Asphalt Raum abgewinnt. Für manche keine schlechte Idee.

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„Die Mauer wurde ursprünglich errichtet, um den Sand zu halten und zu verhindern, dass er auf die Straße gelangt. Wir müssen jedoch den Prozess der Renaturierung der Playa de Palma jetzt in Gang setzen”, betont der Vizepräsident des Bewohnervereins von El Arenal, Alain Carbonell. Er gehört zu denen, die den Abriss der Mauern befürworten: „Jetzt sieht es aus wie ein Infinity-Pool, es gibt keine visuellen Barrieren mehr.”

Carbonell plädiert für eine Neugestaltung der ersten Strandlinie. „Wir befinden uns mitten in der Erneuerung. Aber die Vereinigung Palma Beach schlägt ihrerseits eine weitere Reform vor. Am Ende werden wir erneut Bauarbeiten in einem kürzlich sanierten Gebiet durchführen müssen”, bedauert er. Der Vertreter des Anwohnervereins betont, dass die Entfernung der Mäuerchen eine gute Idee sei. Dort ließen sich traditionell Mallorca-Touristen nieder, um in mehr oder weniger großen Mengen Alkohol zu konsumieren – das große Problem der Gegend. „So können sie sich nicht mehr hinsetzen, um Alkohol zu trinken, was keine Kleinigkeit ist.”

Er ist überzeugt, dass der Umweltschutz das Instrument ist, um das Tourismusmodell dieses ausgereiften Urlaubsziels zu verändern: „Deshalb müssen wir Ses Fontanelles, den Dino-Minigolfplatz und den Torrent des Jueus renaturieren. Und wir sollten auch die erste Linie von El Arenal auflockern”, sagt er. Es gehe darum, zu dem ursprünglichen Strand zurückzukehren, der vor Jahrzehnten verloren ging.

Die Arbeiten in El Arenal begannen Ende November 2023. Ziel ist die Erneuerung der Beleuchtung an der Strandpromenade und die Verbesserung der Kanalisation. Besonders wichtig ist die vier Kilometer lange Regenrückhaltevorrichtung, die verhindert, dass bei Niederschlägen verschmutztes Wasser ins Meer fließt.