Der Sänger der auf den Balearen bekannten Band “Papa Topos” schreibt in seinem Thread, dass er das Dorf nicht mehr wiedererkenne. “Ich wollte kurz den Ort meiner Kindheit besuchen und in Erinnerungen schwelgen. Der kleine Ort ist wie die ganze Insel überschwemmt von Touristen”, so Arbona. In seinem Elternhaus befände sich mittlerweile eine Eisdiele. “An der Tür der damaligen Schreinerei hängt nun wie überall ein Airbnb-Vorhängeschloss”, sagt er traurig.
Bald werde die Insel aussehen, wie jeder andere Touristenort auf der Welt. “An jeder Ecke posen Influencer in der sengenden Hitze, Einheimische sind eine nur selten anzutreffende Spezies”, beklagt der Insulaner. Die Einheimischen hätten sogar ihre Produkte dem Tourismus angepasst. In der einzigen Bäckerei des Ortes gäbe es kein typisches mallorquinisches Brot mehr, nur noch die Sorten, die die Touristen bevorzugen. “Und in den Restaurants auf dem Dorfplatz bekommt man nur noch Sachen wie ‘Burrata mit rotem Pesto’ oder 'Muscheln mit grünem Curry’”. Das habe mit Mallorca nichts zu tun.
Der Tourismus habe viele schlechte Auswirkungen. Einheimische würden aus ihren Häusern vertrieben werden, Mietpreise seien unbezahlbar und Traditionsgeschäfte würden in Souvenirgeschäfte umgewandelt werden. “Die Globalisierung zerstört das Leben und die Lebensweise der Insulaner. All die Dinge, die diesen Ort zu etwas Besonderem gemacht haben, verschwinden in den Fängen des Tourismus”, beendet Arbona seine Beschwerde.
Auf Mallorca ist der Massentourismus derzeit ein viel diskutiertes Thema. Einheimische klagen darüber, dass die Ferienvermietung die Mietpreise steigen lasse.
7 Kommentare
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KarliSorry. Tut mir leid, aber das ist pauschaler Uninn. Nur die ungebremsten Geburtenraten beginnen die Zerstörung der Erde. Alle wollen Wohnen, Essen und sich Kleiden. Und woher soll das kommen, wenn sie es selbst nicht ermöglichen und meinen, sie müssten uns statt dessen unseren Wohstand streitig machen? Genau das aber wird uns am Ende mit ihnen gleich setzen. Die Slums und Nogos werden immer mehr und größer. Und damit die sozialen, rechtlichen und politischen Probleme. - Habt Ihr darüber schon mal nachgedacht, bei aller Sozialromantik? Merke = Einen Kuchen kann man nicht in endlose Stücke teilen. Dann wird keiner rmehr satt. Die Übervölkerung wird die Erde vernichten und kein Klimawandel.
Ist schon witzig, da klagt er über Massentourismus und steht in der vöölig leeren Strasse??? Im übrigen sind an der Misere seine eigenen Nachbarn schuld, die jeden Hühnerstall an Turris vermieten.
Die Globalisierung zerstört die Dörfer, die Heimat und die Länder! Schön erkannt! Seine Probleme hat die ganze Welt!
Unser Freund K.K. hier hat ABSOLUT RECHT. Ich kann für den Großraum Santanyí nur dasselbe berichten. Neulich kommentierte ich bereits, dass die Tochter einer mallorquinischen Familie aus Santanyí , die vier (offiziell angemeldete) Fincas vermietet, ganz vorne auf der Lok bei den Protesten ist. Von Mama und Papa das Auto bezahlt bekommen, die Ausbildung schon bezahlt. Woher kam denn der Knispel???? Es nervt langsam. Das ist eine politische Kampagne...
Nachtrag zu meinem Kommentar: Ich erinnere mich an viele, viele Häuser, die nicht in Fornalutx, aber in Sòller etliche Jahre leer standen - einfach deshalb, weil Einheimische sie teuer verkaufen und nicht vermieten wollten. Gleichzeitig gab (und gibt es sicherlich) viele Einheimische, die händeringend bezahlbaren Wohnraum suchen und nicht finden, weil die Besitzer von Häusern und Wohnungen sie lieber den ach so bösen Ausländern verkaufen. Nicht selten, um dann hinterher zu klagen, dass Sòller immer weiter in die Hände von Guiris falle.
No es culpa meva (es ist nicht meine Schuld) - das ist nach meinen Erfahrungen stets das Motto der meisten Mallorquiner. Oft ist es aber sehr wohl so, und ganz besonders in diesem Fall. Bei allem Respekt und Verständnis für den Unmut über die Folgen des Tourismus: Gerade auch in Fornalutx und Sòller kann ich mitreden, denn ich habe in beiden Orten selbst insgesamt rund zehn Jahre gelebt. Und daher weiß ich: Die Einheimischen werden keineswegs aus ihren Häusern "vertrieben", sondern sie bieten sie freiwillig zum Verkauf an, und das (verständlicherweise) so teuer wie möglich. Wohl wissend, dass sich die exorbitant hohen Preise natürlich kaum ein Einheimischer leisten kann, so viel Geld haben nur gut verdienende oder vermögende Ausländer übrig. Es ist schlicht Kalkül mit diesen Fakten, wenn Einheimische in den zu Recht so beliebten Orten Fornalutx und Sòller ihre Immobilien anbieten. Mich hat das Lamento über die Überfremdung deshalb schon immer geärgert. Diese Überfremdung ist aus Geldgier hausgemacht, und ich finde es frech, einerseits profitieren zu wollen und andererseits anschließend zu beklagen, dass kein Einheimischer mehr kaufen kann. Aus genau demselben Grund gibt es auch praktisch keinerlei normale Langzeitmiete mehr dort: Was nur irgend geht, wird als Ferienimmobilie vermarktet, weil man damit natürlich in wenigen Monaten ein Zigfaches dessen abkassieren kann, was ein normales Mietverhältnis einbringen würde. Der gesamte Immobilienmarkt ist völlig kaputt, und zwar einzig und allein deshalb, weil Einheimische FREIWILLIG dafür sorgen. Ähnliches gilt im Hinblick auf nicht mehr authentische Angebote in den Läden. Niemand zwingt die Einheimischen dazu, z. B. statt des mallorquinischen anderes Brot oder Gebäck anzubieten. Die tun das, weil sie sich davon Profit versprechen. Schuld an der ganzen Misere haben also weniger die Touristen und Residenten; schuld sind in allererster Linie diejenigen, die sich ihnen aus freien Stücken und aus Raffgier anpassen. Bekanntlich bestimmt das Angebot die Nachfrage! Das Motto "No es culpa meva" sollten daher alle Mallorquiner mal grundsätzlich überdenken. Und die Kritik endlich mal an die richten, die wirklich die Hauptverantwortung dafür tragen, dass Orte wie Fornalutx zum Guiri-Mekka mutiert sind.
Mir tut der Mann leid. Veränderungen sind aber eigentlich eher die Norm als ein ewiges Verbleiben in einem Zustand. Auch meine Heimatstadt hat sich erheblich verändert und mein Heimatland noch viel mehr. Es gibt aber einen kleinen Trost für Sr. Adrià Arbona, denn es wurde in Afrika gerade ein neuer Notstand ausgerufen wegen einer sogenannten Moneypoxerkrankung. Wenn die auf andere Länder übergreift, würden wohl wieder Reisebeschränkungen ausgesprochen werden und die Touristen müssten erneut zu Hause bleiben. Dann hätten die Mallorquiner die Insel wie gewünscht wieder für sich.