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Ausgerechnet vor der historischen Seehandelsbörse Lonja in Palma will die Hafenbehörde ein unterirdisches Parkhaus mit 500 Stellplätzen errichten. Gegen das kürzlich bekannt gewordene Projekt formiert sich indes Widerstand von Verbänden und Vereinen. Neben der Vereinigung der Altstadtbewahrer Arca sprechen sich auch die Architektenkammer sowie der Verein junger Stadtplaner vehement gegen das Vorhaben aus.

In einer gemeinsamen Erklärung wird an das Rathaus von Palma appelliert, die Hafenbehörde von dem Plan abzubringen. Diese soll das Projekt ohne jede Absprache mit den städtischen Institutionen ausgeschrieben haben.

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Eine Tiefgarage an der genannten Stelle zwischen der Lonja und dem Hafen ist nach Ansicht der Kritiker schädlich für die Mobilität der Stadt, für das Kulturgut und für das städtische Ambiente. 500 neue Stellplätze würden noch mehr Autoverkehr in die ohnehin überlastete Innenstadt bringen. "Wer in diesen Zeiten einen weiteren Anziehungspunkt für Autos im historischen Zentrum schafft, hat die Probleme unserer Stadt nicht begriffen", heißt es seitens der Projektgegner.

Befürchtet wird zudem eine Verschandelung des überlieferten Stadtbildes. Denn die Tiefgarage würde sehr wohl Infrastrukturen an der Oberfläche benötigen wie etwa zweispurige Ein- und Ausfahrten, Fahrstühle und Zugänge, Entlüftungsvorrichtungen. Der alte Baumbestand würde beseitigt werden. Auch könnten dort später keine Bäume mehr wachsen. Das Parkhaus würde darüber hinaus wie eine Barriere die Altstadt von den Resten des noch vorhandenen Altstadthafens trennen und auch die historische Königstreppe am Wasser bedrohen. Last, but not least würden die Ausschachtungsarbeiten samt ihren Vibrationen den Fortbestand des gotischen Prachtbaus der Lonja gefährden oder die Bausubstanz zumindest massiv schädigen.