In diesem Dorf im Nordosten der Insel ist irgendwie alles anders. Der Friedhof thront hoch oben auf einem Berg, und auf der anderen Seite der Landstraße gähnt ein enormes Loch im Fels. Der Steinbruch hat eine solche Tiefe erreicht, dass ein gigantischer Riese den Friedhofsberg einfach ergreifen und mit ihm die Aushöhlung füllen könnte.

Möglich, dass die märchenhafte Assoziation einem der Windmühltürme von Son Servera zu verdanken ist. Er steht ebenfalls ganz oben auf einem Nachbarhügel. Das Dach des Turms ist so spitz und hochgestreckt wie eine Zipfelmütze oder eine umgekehrt aufgesetzte Schultüte. Fast scheint es, als hocke dort droben ein Gartenzwerg und blicke auf das Dorf herab.

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Die beschriebenen Hügel lassen erahnen: Son Servera erstreckt sich über unterschiedliche Höhenlagen. So manche Straße führt schnurstracks hinauf, mit Steigungen, wie sie in anderen Kommunen auf der Insel kaum zu finden sind. In den engen Gassen kommt leicht ein Gefühl wie in der Weltstadt San Francisco auf. Ohne gute Handbremse sollte man seinen Wagen am Berg nicht abstellen.

Was gibt es sonst über Son Servera zu sagen? Der historische Ort hat seit einiger Zeit ein neu gepflastertes Zentrum und ist Anlaufpunkt für alle jene Residenten aus den Küstengemeinden wie Cala Millor, Cala Bona oder dem gediegenen Costa del Pins. Im Kernort geht es behäbig zu. Kaum zu glauben, dass Son Servera im Spanischen Bürgerkrieg „Frontstadt” war. Am 22. August 1936 wurde der Ort aus der Luft bombardiert. Und einer der italienischen Faschistenführer, der Conde Rossi, erhielt sogar einen Ehrentitel. Er durfte sich fortan „Löwe von Son Servera” nennen.

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