manacor
Wer hot's erfund'n? Weder die Schweizer noch die Mallorquiner. Ein Deutscher, Eduard Heusch,war es, der die Herstellung von Kunstperlen nach einem natürlichem Verfahren entwickelte und damit Manacor von einem Agrardorf zur Industriestadt katapultierte. Das war im Jahre 1902, und seitdem sind die „Perlas Majóricas” ein Wahrzeichen Manacors und Mallorcas weltweit. Daran konnte auch die jüngste Krise nichts ändern. Die alte Produktionsstätte musste zwar neuen Wohnblöcken weichen, aber die Marke gibt es nach wie vor.
Krisen hat Manacor schon ganz andere bewältigt. Während des Spanischen Bürgerkriegs war die Stadt vom 16. August bis 4. September 1936 plötzlich Frontstadt. In Porto Cristo war ein republikanisches Expeditionsheer gelandet, in Manacor organisierte das franquistische Militär die Abwehrschlacht. Es kam zu blutigen Exzessen. Allein am 17. August wurden rund 200 politische Gefangene aus dem republikanischen Lager am Friedhof von Manacor hingerichtet, weil der Militärkommandeur „keine Feinde im Rücken” haben wollte. An diese dunkle Zeit erinnert nichts in Manacor.
Dafür wächst die Stadt in alle Richtungen, es gibt Straßenunterführungen wie in New York oder Tokio. Nach Jahrzehnten der Pause ist auch der Bahnhof wieder in Betrieb.Wer durch die Calle Fábrica läuft, hört die Kreissägen der Schreinereien. Manacor ist das Holzverarbeitungs- und Möbelproduktionszentrum der Insel.
Die Stadt besitzt zudem einen neuen Repräsentanten: Der Tennis-Profi Rafael Nadal ist derzeit der weltweit gefragteste „Manacorí”. Schlägt er die Tennisbälle, geht es rund...
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