AIRPORTS & AIRLINES

Keine geschlechtsneutrale Anrede beim Buchen: Deutscher Aktivist verklagt Mallorca-Airline

Herr, Frau, Fräulein – aber was ist mit non-binären Personen? Deshalb fordert ein Deutscher jetzt 5000 Euro Schmerzensgeld von der Fluggesellschaft

Dass bei der Ticketbuchung eine Geschlechtsauswahl erfolgen muss, empfinde der deutsche Gender-Aktivist René_ Rain Hornstein als Diskriminierung – und verklagt die Airline Ryanair. | Bernd von Jutrczenka/dpa

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Ein deutscher Gender-Aktivist hat die Mallorca-Airline Ryanair verklagt. Weil es bisher beim Buchen nur die Auswahlmöglichkeiten "Herr, Frau oder Fräulein", aber nicht "divers" gibt, fordert die non-binäre Person unter anderem 5000 Euro Schmerzensgeld. "Dies verletze die klagende Person in ihrem Persönlichkeitsrecht", heißt es in einer Pressemitteilung des Berliner Landgerichts. Dort wird der Fall aktuell verhandelt, Mitte April soll das Urteil fallen.

Hinter der Klage steckt René_ Rain Hornstein, der Mensch ordnet sich keinem Geschlecht zu. Dass bei der Ticketbuchung von Ryanair aber eine Geschlechtsauswahl erfolgen muss, empfinde der Aktivist als Diskriminierung. "Eine solche Buchung versaut mir den Tag. Ich sehe das als Zeichen, dass wir non-binären Menschen nicht zählen", wird er in deutschen Medien zitiert.

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In dem konkreten Fall hatte die Person im Jahr 2021 Flüge von Deutschland nach Spanien buchen wollen, um auf der Kanareninsel Gran Canaria Urlaub zu machen. Der aus Norddeutschland stammende Aktivist hatte vor einigen Jahren auch schon erfolgreich gegen die Deutsche Bahn geklagt. Nachdem das Urteil dann im vergangenen Jahr rechtskräftig geworden war, musste die DB ihre Buchungssysteme umstellen und fortan auch die Möglichkeit "divers" anbieten.

Wer Flüge von oder nach Mallorca bucht, muss seine persönlichen Daten angeben, darunter auch das Geschlecht. Es gibt aber auch schon Airlines, die eine non-binäre Auswahlmöglichkeit, wie etwa "divers" oder "andere" anbieten. Unter anderem bei der Airline Eurowings ist das der Fall.