Armut

Elend auf Mallorca immer schlimmer: Bewohner von Bretterverschlägen befestigen Siedlung

Und nicht nur das: Außerdem wurde ein Zementweg errichtet. Und es kommen immer neue Hütten hinzu, wie Recherchen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" ergaben

So sieht die Elendssiedlung am Riera-Sturzbach aus. | Ultima Hora

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Das Elend in den immer größer werdenden Armensiedlungen rund um Palma de Mallorca hat eine neue Qualität erreicht: In einer Barackenanlage am Riera-Sturzbach richten sich die meist rumänischen Einwohner immer häuslicher ein. Recherchen der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora zufolge errichteten sie jetzt sogar eine Mauer um die Behausungen und einen Zementweg.

Und es kommen fast wöchentlich neue Hütten hinzu: Sie verleihen der Befestigung unter einer Brücke, die ein Ende des Parks begrenzt, errichtet wurde, Kontinuität. Diese Hütten stehen am Hang, der zum Fußballplatz Miquel Nadal führt. Einige von ihnen haben sogar Schornsteine.

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Außerdem ermöglicht ein Generator den Bewohnern der "Festung", die von einer von den Bewohnern des Dorfes errichteten Mauer umschlossen ist, Strom zu bekommen, um das Gelände zu beleuchten und ihre Handys aufzuladen.

Fremde werden feindselig empfangen

Fremde und Schaulustige, die sich der Siedlung nähern, werden den Ultima-Hora-Recherchen zufolge in der Regel feindselig in Empfang genommen. Die Siedlung befindet sich an den Straßen Salvador Dalí, Camí de Jesús und Avenida de Uruguay in der Nähe des Friedhofs. Auch woanders in Palma und dem Umland sind in den letzten Monaten neue Armensiedlungen entstanden, etwa an einer Stelle des Bahndamms des Sóller-Zugs.

Solche Elendsquartiere gab es früher in und rund um Palma nicht. Angesichts der Wohnungsnot entstehen jedoch immer neue. Dies war auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Südamerika so gewesen: Damals entstanden um Millionenstädte wie Lima oder Buenos Aires ebenfalls zunächst kleine Armensiedlungen. Die wurden mit den Jahren immer größer und bilden inzwischen ganze Städte. Diese gelten als extrem gefährliche No-Go-Areas.