Wohnungsnot auf Mallorca

Elend auf Mallorca breitet sich rasant aus: Neue Brettersiedlung an den Gleisen des beliebten Sóller-Zugs

So wie die Brettersiedlungen auf Mallorca entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts auch die Armenviertel rund um südamerikanische Städte

Blick auf die Mini-Favela. | Ultima Hora

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Angesichts der sich zuspitzenden Wohnungsnot auf Mallorca entstehen immer mehr Ansiedlungen aus Bretterverschlägen. Jetzt wurde sogar eine an den Gleisen des Sóllerzugs aufgespürt. Sie befindet sich in der Nähe der Gewerbeparks Son Rossinyol und Son Castelló, die der "Rote Blitz" passiert.

In dieser Siedlung leben etwa ein Dutzend Menschen, die meisten von ihnen nordafrikanischer Herkunft, die sich dem Sammeln und Verkaufen von Metallschrott und anderen Materialien widmen, in Hütten. Die meisten wurden an eine Mauer gelehnt, aber alle mit Blick auf die Eisenbahnlinie, die nur wenige Meter entfernt ihr "Nachbar" ist.

Geschäftsleute und Arbeiter sind besorgt

Die gut erhaltene Eisenbahnstruktur des Tren de Sóller trägt wesentlich zur Risikominderung für die rund fünfzehn Bewohner dieser Siedlung bei. Gleichzeitig sorgt dies jedoch für Unsicherheit unter den Geschäftsleuten und Arbeitern der Umgebung, die bereits mehrfach Brände an Hütten oder Fahrzeugen miterleben mussten.

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Erst vor wenigen Tagen brannte eine verlassene Hütte vollständig nieder, was den Einsatz der Feuerwehr aus Palma erforderte. Solche Vorfälle beunruhigen die Unternehmer in Son Rossinyol besonders, da sich in unmittelbarer Nähe zahlreiche Industriebetriebe und Lagerhallen befinden, in denen leicht entflammbare Materialien gelagert werden.

Weitere Elendssiedlung nicht weit entfernt

Nicht weit entfernt, am Ufer des Sturzbachs Na Bàrbara, ebenfalls in der Nähe der "Mini-Favela" Son Rossinyol, befindet sich eine weitere große Siedlung. Diese ist von der öffentlichen Straße aus sichtbar.

So wie die Brettersiedlungen auf Mallorca entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts auch die Armenviertel rund um südamerikanische Städte. Diese Favelas oder "villas miseria" sind teilweise so groß, dass Hunderttausende Menschen in ihnen ohne Kanalisation und zum Teil sogar ohne Strom hausen.