Eine Uralt-Finca, ein Heli-Landeplatz und ein Spitzenkoch: So geht es im renovierten Reserva Rotana zu
Es ist eine Landschaft, die selbst viele Mallorca-Kenner nicht unbedingt auf dem Schirm haben: Nördlich der eher herb daherkommenden Stadt Manacor ist es hügelig, aber ganz anders als woanders auf der Insel
Es ist eine Landschaft, die selbst viele Mallorca-Kenner nicht unbedingt auf dem Schirm haben: Nördlich der eher herb daherkommenden Stadt Manacor ist es irgendwie anders als woanders auf der Insel auf toskanahafte Art hügelig, angejahrte Fincas häufen sich dort. Das Lieblich-Italienische der Gegend setzt sich dem Besucher nachgerade im Stammhirn fest, erst recht, wenn sie wie regenbedingt gerade jetzt besonders grün ist.
Die Landschaft ähnelt der Toskana
Das Highlight der Gegend ist ein Gebäude, das im 17. Jahrhundert errichtet worden war und seit geraumer Zeit als Luxushotel fungiert, Reserva Rotana. Vor allem die Wände und Decken versetzen den Besucher im Nu in lange zurückliegende Zeiten, als man sich hier noch mit Eselskarren über die Erdwege quälte und die Milch noch in Riesenpötten transportiert wurde.
Seit dem 2. März ist der Komplex wieder in Betrieb, und dies unter einer neuen Leitung, die angesichts der Luxus-Booms auf der Insel ordentlich in die Vollen gehen will: Investoren aus Singapur finanzierten Renovierungsmaßnahmen, der Atem der Geschichte umweht einen nicht nur im Lobbybereich, sondern auch in den Zimmern, von denen man einen durchaus faszinierenden Blick über die Landschaft und über den Neun-Loch-Golfplatz hat, übrigens nach Aussagen des Managements den einzigen privaten auf der Insel.
In einer weiteren Phase der Renovierung will man solventen Gästen besondere Lustmomente gönnen und auch anderweitig Eingriffe zur Verschönerung vornehmen: "Es ist geplant, Mallorca-Freunde sogar aus Frankreich in Hubschraubern einzufliegen", so ein Mitarbeiter bei einem MM-Besuch. Das Anwesen auf etwa 200 Hektar verfügt nämlich – ein Seltenheit bei Gastbetrieben auf der Insel – über einen Landeplatz.
Der ehrenwerte Komplex war einst von dem im Jahr 2011 verstorbenen, aber im Insel-Gedächtnis noch immer fest verankerten Schweizer Lebemann "Chacha" Theler und seiner Frau Loretta zu Sayn-Wittgenstein betrieben worden. Der Tausendsassa und von Bekannten als sympathischer Exzentriker geschilderte Mallorca-Freund war ein in Argentinien geborener Angehöriger einer Versicherungsdynastie. Prominente wie Gunther Sachs oder Boris Becker gaben sich damals im Reserva Rotana die Klinke in die Hand.
Christian Denz managt die Küche
Ein Koch für verwöhnte Gaumen
Das ist alles lange her: Jetzt will man zu neuen Ufern durchstarten. Und um dem Ganzen ein Sahnehäubchen aufzustülpen, engagierte man den im Schwarzwald geborenen deutschen Spitzenkoch Christian Denz, der zwischen 2014 und 2017 schon einmal im Reserva Rotana seine kulinarischen Zauberkünste auslebte und davor ebenfalls etliche Jahre auf der Insel zuhause gewesen war.
Pulpo mit Limonensauce
Seine gehobene Küche beschrieb er beim MM-Besuch als französisch-asiatisch. "Wir wollen hier nicht ewig lang Olivenöl erklären, sondern die Gäste mit schmackhaften Speisen überraschen", so der im Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee zum Koch ausgebildete Aroma-Akrobat, der sich die benötigten Lebensmittel auf dem Markt in Manacor besorgt. Denz gibt sich im Reserva Rotana ungezwungen gourmetorientiert, getreu nach seiner Philosophie: "Das Fundament einer guten Küche basiert auf der Qualität der Produkte und dem handwerklichen Können, das Talent und Kreativität erfordert."
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