Mit einer militärischen List hat Capdepera einmal Geschichte geschrieben: Im Jahre 1232, der aragonesische König Jaume I. hatte nach blutigen Gefechten Mallorca erobert, hielt er sich in Capdepera auf. In Sichtweite der Dorfes im äußersten Nordosten der Insel kann man jenseits des Meeres die Küste der Schwesterinsel Menorca ausmachen. Jenes Eiland war damals noch von Arabern beherrscht, und die Bewohner fürchteten ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie ihre Glaubensbrüder auf Mallorca. Unterdessen ließ Jaume viele Lagerfeuer entfachen, so dass die Menorquiner die Anwesenheit einer gewaltigen Streitmacht in Capdepera vermuteten, bereit zum Übersetzen. Rasch unterzeichnete ihr Unterhändler den „Vertrag von Capdepera”, in dem sich Menorca zu Tributzahlungen an Jaume verpflichtete.
Es ist vor allem die Burg von Capdepera, die die heutigen Besucher in die Zeit der Eroberungskriege versetzt. Die Zitadelle ist in ein Prunkstück an Museum verwandelt worden, das auch über einen einstigenWirtschaftszweig des Dorfes informiert: die Korbflechterei. Früher gab es in Capdepera kaum ein Haus, in dem nicht Palmwedel zu Gefäßen, Taschen und Strohhüten verarbeitet wurden.
Die Kommune besteht jedoch nicht nur aus dem mitterlalterlichen Dorf, sondern auch aus der Seegemeinde Cala Rajada, der „Rochenbucht”. Hier fahren nach wie vor täglich Fischer aufs Meer, aber noch mehr Bewegung bringen im Sommer die vielen Touristen in den Ort. Cala Rajada ist beliebt, vor allem bei jungen Urlaubern.
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