soller. centro del pueblo de soller
Zu kaum einem Städtchen auf Mallorca ist so viel geschrieben worden wie zu Sóller. Neben Valldemossa und Deià ist es eines der drei beliebtesten Vorzeigeorte der Insel, in denen Mallorca so richtig Mallorca ist. Für Sóllerics bedeutet das: Nirgendwo sonst auf der Welt sind die Zitrusfrüchte süßer und saftiger als in dem Orangental, nirgendwo sonst ist das Olivenöl goldener und aromatischer als von den uralten Bäumen der Berge ringsum, nirgendwo sonst ist die Meeresbucht mitsamt dem Hafen idyllischer als in Port de Sóller, und nirgendwo sonst schmecken die Garnelen aus dem Meer besser, als wenn sie am Fuße der Steilküsten von Sóller aus dem Wasser gefischt werden.
Das ist Inselkennern alles wohlbekannt, und in dem schmucken Örtchen jenseits des nicht gerade preisgünstigen Tramuntana-Tunnels wissen selbst Hunde ein Lob auf die Heimat zu bellen.
Weniger im Bewusstsein sind hingegen andere Kuriositäten: Sóller besitzt den ältesten Bahnhof der Welt. Die Bahn dorthin wurde zwar erst 1912 in Betrieb genommen, aber das Bahnhofsgebäude, das herrschaftliche Anwesen Can Mallol am damaligen Ortsrand, entstand schon Jahrhunderte früher.
Ende des 19. Jahrhunderts wanderten viele Sollerics mit ihren Orangen aus und beherrschten bald den Obsthandel in Frankreich. 1910 lebten rund 2200 Sollerics dort. Wohlhabend geworden, brachten sie das Geld nach Hause und errichteten sich Häuser im französischen Stil. Da damals der l'Art Nouveau Mode war, verwandelten sie ihr Heimatdorf in ein Jugendstilstädtchen - siehe die Kirche, die Banc de Sóller und viele Details im Ortsbild. Dadurch ist Sóller etwas Einzigartiges auf Mallorca. So schön, dass mancher dort auch bestattet sein möchte. Denn selbst der Friedhof in Sóller ist ein romantisches Schmuckstück.
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