Es gibt nicht wenige deutsche Urlauber,die einmal das schönste Dorf Spaniens erleben wollten. Sie setzten sich in ihren Mietwagen und brausten los nach Felanitx. Dort wunderten sie sich: „Das ist ja ganz nett, aber das schönste Dorf?” Klarer Fall, sie hatten Fornalutx mit Felanitx verwechselt. Kann schon einmal passieren, bei diesen eigenartigen Namen.

Dennoch: Dass Fornalutx in den Bergen von Sóller das schönste Dorf des Königreichs sei, ist übertrieben. Denn 1983, so ist der Rathaus-eigenen Webpage zu entnehmen, erhielt der Ort die Silber-Medaille, vergeben vom damaligen Generalsekretariat für Tourismus in Madrid. Zweiter Platz in ganz Spanien, als verschönertes und erhaltenes Dorf. Eine Auszeichnung, die jedes Jahr vergeben wird. Aber da die Balearen1983 zur Autonomen Region aufstiegen, war der Termin ganz passend. Auch Mallorcas Fremdenverkehrsverband Fomento de Turismo vermachte dem Dorf in jenem Jahr eine Silberplakette.

Nummer eins oderNummer zwei spielt keineRolle bei den Fans des Dorfes, die die Stufen in den schmalen Gassen erklimmen oder über den kleinen Platz schlendern.

Einmal im Jahr wird ein ganz besonderer Ehrengast an Seilen durch den Ort geführt: Es handelt sich um einen Stier, und dieses archaische Brauchtum, genannt „correbou”, hat immer wieder den Protest von Tierschützern hervorgerufen.

Seinen besonderen Reiz hat das Dorf allerdings im Mai. Wenn die vielen Orangenbäume blühen, scheint der Ort in den Bergen regelrecht zu schweben.

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