Wer in das Herz der Altstadt vordringen will, muss sie überwinden: Alcúdia ist als einzige Gemeinde der Insel ganz von einer mittelalterlichen Ringmauer umgeben. Sie ist es, die mit ihren trutzigen Toranlagen dem Ort einen ganz eigenen, pittoresken Charme verleiht. Palma hätte davon ebenfalls profitieren können, aber dort wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts weite Teile der Stadtmauer geschleift. Pech für Palma, Glück für Alcúdia.

Ein weiterer Vergleichspunkt: Alcúdia ist älter als Palma. Der römische Feldherr Metellus landete 123 vor Christus an den Stränden der Bucht und eroberte die Insel von Norden aus. Die Stadtgründung erfolgte zunächst hier, später erst in Palma.

Die Ansiedlung der Römer, aus der das heutige Alcúdia hervorging, hieß ursprünglich Pollentia. Die frühe „Urbanisation” auf Mallorca war ein bedeutendes Zentrum mi Mittelmeerraum der Antike. Mit dem ausgegrabenen römischen Theater bei Alcúdia sind bis heute lediglich zehn Prozent der damaligen Römersiedlung erforscht.

Pollentia wurde von den Vandalen niedergebrannt. Überlebende errichteten später in einiger Entfernung die Stadt neu. So entstand der Nachbarort Pollença.

Die Araber betrieben auf den Ruinen Pollentias Landwirtschaft. Sie nannten den Ort „al Kudia”, der Hügel. Davon leitet sich der heutige Name her. Mit seinen ansprechenden Gassen, Lokeln und Geschäften lockt Alcúdia im Sommer viele Tausend Touristen an. So bietet der Ort einen abwechslungsreichen Kontrast zu seinen breiten Stränden vor der Haustüre. Alcúdia hat eben alles.

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