Auf dem Weg in den einsamen Norden Mallorcas ist Santa Margalida eines der letzten Dörfer, durch das man fährt, bevor sich die Bucht vonAlcúdiamit den winzigen Küstengemeinden wie Son Serra de Marina oder Colònia de Sant Pere erreichen lassen. Somit steht Santa Margalida für eine letzte Station Zivilisation vor der unbesiedelten Weite. Und dementsprechend wartet der Marktplatz des Dorfes im Schatten seiner festungsartigen Kirche auf: großzügig, gediegen, bürgerlich. Hier lässt sich gerne ein Stopp einlegen, um einen Kaffee zu trinken, bevor es weitergeht Richtung Meer.

Einen größeren Verfechter als Rolf Siegert dürfte sich unter den deutschen Residenten des Ortes kaum finden lassen. Seit zehn Jahren lebt der Bühnenbildner dauerhaft in seiner neuen Wahlheimat und fühlt sich dort nach wie vor wohl. „Je länger du hier bleibst, desto mehr bist du in das Leben hier integriert.”

Im Vergleich zum Rest der Insel weisen die „Margalidàs” eine ganz eigene Mentaliät auf, hat Siegert beobachtet. „Das ist so wie Bayern und Deutschland.”

Nach seinen Worten stellt sich der Ort den Herausforderungen der Moderne, ohne auf seine traditionelle Beschaulichkeit verzichten zu wollen. In der vergangenen Dekade wurde ein Tageszentrum für Senioren errichtet, die Kirche renoviert, das Freibad überdacht, Feldwege asphaltiert. Mit Galmés i Ribot entstand vor wenigen Jahren ein Weingut am Ort. Und in der Bar Galmés, der ältesten im Dorf, wird der Betrieb von neuen Pächtern fortgeführt. „Jetzt kann man da immer etwas zu Essen bekommen. Das freut besonders die hungrigen Radfahrer, die sonst weiter bis nach Can Picafort strampeln müssten.”

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