Ein typischer Platz in Dubrovnik, Kroatien. | ARCHIV

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Vor dem Hintergrund immer stärkerer Wünsche durch die Bevölkerung nach mehr Lebensqualität in einer sehr von Besuchern bereisten Umgebung wie die Balearen einschließlich Mallorca gründete deren Regierungspräsidentin Marga Prohens Ende Mai ein Expertenforum. Der Inselrat beschloss, im Rahmen von Werbemaßnahmen im kommenden Jahr 68 Prozent weniger Fachmessen zu besuchen. Auf lokaler Ebene entschied ein Dorf, Touristen nur noch zu bestimmten Uhrzeiten hineinzulassen. Außerdem kündigten die Autovermieter auf Mallorca an, ihre Flotten zu reduzieren und der zuständige Verband teilte mit, Einfuhrgenehmigungen von Privatfahrzeugen auf die Insel beschränken zu wollen.

Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für einen Tourismus, der die Vorstellungen von Reisenden erfüllt und gleichzeitig die Bedürfnisse der Einwohner berücksichtigt, lohnt ein Blick ins Ausland. Mehrere Reiseziele in Europa haben ihrerseits bereits Versuche unternommen, um die Besucherströme zu regulieren.

Venedig

Die italienische Stadt ist das klassische Beispiel im Gespräch über die touristische Massifizierung in Europa. Sie entschied in diesem Jahr, eine Gebühr in Höhe von fünf Euro für Touristen anzuwenden, die nicht in der Stadt übernachten, der sogenannte Zutrittsbeitrag. Dieser Pilotplan, der zwischen den Monaten April und Juli gilt, machte das Reiseziel zum ersten der Welt, das von Touristen nur für deren Besuch Geld verlangt.

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Dubrovnik

Dieses Reiseziel kam erst im 21. Jahrhundert in Mode. Die Anwohner beschwerten sich über das Klappern der Trolleys, die über die gepflasterten Straßen der Altstadt von Dubrovnik rollten. Deswegen verbat die Stadt im zurückliegenden Jahr, diese Art von Koffern hinter sich herzuziehen. Diese Maßnahme des Rathauses soll bloß die Vorhut für einen ambitionierteren Plan sein: den Bau eines Logistikzentrums im Flughafen, das das Gepäck der Reisenden bis zu deren Unterkunft transportiert.

Amsterdam

Amsterdam begann, gegen den Sex- und Joint-Tourismus vorzugehen. Mittlerweile gelten andere Städte bei Marihuana-Freunden als attraktiver. Die Restriktionen für Touristen in Coffee Shops wurden mit anderen Maßnahmen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum und sexuellen Dienstleistungen kombiniert. Tatsächlich beabsichtigt man, das Rotlichtviertel aus dem Zentrum zu entfernen, nachdem 2019 bereits geführte Besuche durch diesen Bezirk verboten wurden. Die niederländischen Entscheidungsträger kündigen kontinuierlich neue Ideen an: Die Stadt hat die Zahl der Flusskreuzfahrtschiffe reduziert, seine Touristensteuer erhöht und denkt jetzt darüber nach, den Bau von neuen Hotels im Zentrum zu verbieten.