Rund jeder fünfte Tourist auf den Balearen übernachtet in einer nicht-regulierten Unterkunft. | JAUME MOREY

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Im vergangenen Jahr haben mehr als drei Millionen Touristen auf den Balearen einschließlich Mallorca in nicht-touristischen Unterkünften übernachtet. Damit sind Wohnungen und Häuser von Freunden und Verwandten, eigene Zweitwohnungen sowie illegale Ferienwohnungen gemeint. Die Zahl geht aus der Frontur-Statistik hervor, die das Nationale Statistik-Institut jüngst veröffentlicht hat. Von den insgesamt rund 18 Millionen Balearen-Besuchern in 2023 verbrachten demnach fast 20 Prozent ihren Urlaub, ohne die Touristensteuer zu bezahlen.

Konkret nennt die Statistik 2,3 Millionen Touristen, die im genannten Zeitraum bei Freunden oder Verwandten übernachteten. In dieser Masse miteingerechnet sind Aufenthalte in illegalen touristischen Unterkünften. Weitere rund eine Million Besucher verbrachten ihren Urlaub in eigenen Zweitwohnungen. Damit weist die Statistik 3,2 Millionen Menschen aus, die während ihres Besuchs auf den Balearen in 2023 nicht in Hotels oder kommerziellen Ferienwohnungen schliefen.

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Für solche legalen Angebote entschieden sich laut den Daten von Frontur mehr als 14 Millionen Urlauber. Gleichzeitig rechnet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vor, dass sich auf Mallorca & Co. im Durchschnitt 300.000 Personen pro Tag aufhalten, die in nicht regulierten Unterkünften übernachten. Diese werden für die Massifizierung der Balearen mitverantwortlich gemacht.

Die Statistik gibt der aktuellen Debatte über zu viele Besucher einen quantitativen Kontext. Die Präsidentin der Balearen-Regierung, Marga Prohens, vertritt die Auffassung, dass es wichtig sei, vor der Beschlussfassung über geeignete Maßnahmen eine Diagnose anhand von realen Zahlen zu stellen. Eine der Untersuchungen ist die der Übernachtungsmöglichkeiten, in denen Touristen ihren Urlaub verbringen.

Begleitet werden soll die Suche nach Lösungen von einer groß angelegten Umfrage mit Einheimischen durch die Landesregierung, die nach den Sommermonaten anlaufen soll. Daten über die Befindlichkeiten der Bürger sollen helfen, die Situation der Balearen objektiv darzustellen.