Ermittler der Guardia Civil am Mittwoch (4.9.) in Porto Cristo auf der Motoryacht "La Luna" | C. AMORES

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Die Ermittlungen zum tödlichen Bootsunglück vor Mallorca, bei dem der 20-jährige Mallorquiner Guillem Comamala ums Leben kam, wurden am Mittwoch fortgesetzt. Beamte der Guardia Civil untersuchten im Hafen von Porto Cristo das Boot "La Luna", das in den Unfall verwickelt war. Ziel war es, die genauen Umstände des Unglücks weiter aufzuklären.

Unterstützt von Technikern einer Spezialfirma analysierten die Ermittler den Karten-Plotter der deutschen Motoryacht. Das Auslesen des Datenspeichers mithilfe einer speziellen Computer-Software soll Auskunft über die Bewegungen des Bootes in der Unfallnacht geben. Im Gegensatz zu Flugzeugen gibt es auf einer Privatyacht keine sogenannte „Black Box“, die Manöver, Geschwindigkeiten oder andere Vorkommnisse an Bord aufzeichnet. Die Beamten verbrachten mehrere Stunden an Bord der über 20 Meter langen Yacht, um weitere Hinweise zu sammeln.

Der Unfall ereignete sich vor wenigen Wochen vor dem kleinen Hafen Cala Bona an Mallorcas Ostküste, als die "La Luna" gegen 21.30 Uhr ein dreieinhalb Meter langes Fischerboot rammte, in dem sich Guillem Comamala, sein Onkel und ein weiterer Verwandter aufhielten, um Tintenfische zu angeln. Dabei kam der junge Mallorquiner ums Leben. Die Crew der Motoryacht behauptete am nächsten Tag, rein gar nichts von der Kollision mitbekommen zu haben. Die Staatswaltschaft in Palma hat jedoch angekündigt, Anklage gegen den Kapitän wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung zu erheben.

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Nach einem Bericht der spanischen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" soll die Familie des untersuchten Skippers, D. V., der Polizei in Porto Cristo angeboten haben, die Kosten für eine Trockenlegung der Yacht zu übernehmen, damit die Ermittler den Rumpf nach Kollisionsschäden besser untersuchen können.

Sollten größere Schäden festgestellt werden, könnte dies die Aussage des Skippers, er habe den Zusammenstoß nicht bemerkt, infrage stellen. Bisher konnten Polizei-Taucher unter Wasser jedoch keine gravierenden äußeren Schäden feststellen. Das gilt auch für das kleine Fischerboot, das die Kollision nahezu unversehrt überstand.

Während D. V. sich derzeit in Deutschland aufhält, um laut eigener Aussage zu arbeiten, trauerte die Familie von Guillem Comamala am vergangenen Wochenende bei einer emotionalen Gedenkfeier in Pòrtol um den Verstorbenen.