Das Unglücksboot im Sporthafen von Porto Cristo. | Miquel À. Cañellas

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Auf Mallorca muss sich der Skipper einer deutschen Luxusyacht wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und unterlassener Hilfeleistung verantworten. Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, vernahm die Guardia Civil den 35-jährigen Deutschen am Mittwoch als Hauptverdächtigen im Todesfall eines 20-jährigen Mallorquiners. Der Vorfall ereignete sich am späten Freitagabend nahe der Cala Bona, als die etwa 20 Meter lange Motoryacht "La Luna" mit einem kleinen Fischerboot kollidierte. Der Skipper setzte seine Fahrt nach dem Zusammenstoß unbeirrt fort.

Nach Angaben der Ermittler liegen ausreichend Beweise vor, um den Verdacht gegen den deutschen Skipper zu erhärten. Der Vernehmung gingen umfangreiche Untersuchungen und zahlreiche Zeugenaussagen voraus. Der Beschuldigte, der in Begleitung seines Anwalts erschien, konnte das Polizeihauptquartier nach seiner Aussage wieder verlassen.

Gegenüber den Behörden soll der 35-Jährige ausgesagt haben, die Kollision nicht bemerkt zu haben. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich laut Medienberichten etwa sechs deutsche Gäste an Bord der Yacht, die auf einen Wert von 4,5 Millionen Euro geschätzt wird. Auch diese Personen gaben an, keinen Zusammenstoß wahrgenommen zu haben.

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Die Guardia Civil zweifelt offenbar an der Glaubwürdigkeit dieser Aussagen. Berichten zufolge begann die Crew nach ihrer Ankunft im Hafen von Porto Cristo umgehend mit Aufräumarbeiten an Bord. Spekulationen lokaler Medien deuten darauf hin, dass dabei möglicherweise Beweismaterial einer an Bord stattgefundenen Party beseitigt werden sollte.

Diese Informationen scheinen mit Aussagen von Augenzeugen übereinzustimmen, die sich über das Verhalten der Crew beschwert hatten. Demnach soll die Besatzung am Tag der Kollision vor der Cala Agualla für Unmut unter Badegästen gesorgt haben, indem sie mit einem Beiboot riskante Manöver in Strandnähe durchführte. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.

Eigner der Yacht ist nach MM-Informationen ein aus Mönchengladbach stammender Unternehmer. Dieser soll auf Mallorca mit einem einheimischen Partner im Nautiksektor tätig sein. Sein Sohn, der zum Unglückszeitpunkt mutmaßlich am Steuer der Motoryacht saß, soll tags darauf nach Deutschland geflogen und am Mittwoch wieder auf die Insel zurückgekehrt sein.