Die Polizei durchsuchte an diesem Freitag eine Villa im Osten Mallorca. | A. Sepúlveda

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Beamte der Guardia Civil haben Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge mit Unterstützung der deutschen und der italienischen Kriminalbehörden an diesem Freitag eine groß angelegte Operation gegen Geldwäsche auf Mallorca durchgeführt. Hauptbeschuldigter in dem Fall soll ein deutscher Geschäftsmann mit Wohnsitz auf der Insel sein, der offenbar über ein Unternehmen seit Jahren Immobilien kaufte und verkaufte – den Ermittlern zufolge, um Schwarzgeld zu waschen. Wie das Stader Tagblatt meldet, handelt es sich bei dem betroffenen Unternehmen um die "Genossenschaft" Co.net.

Gegen die Beschuldigten war offenbar seit langem wegen Steuerhinterziehung im großen Stil, aber auch wegen Clankriminalität, in Deutschland ermittelt worden. Dabei habe sich herausgestellt, dass das Unternehmen auf Mallorca Wohnungen, Grundstücke und Firmen kaufte, offenbar um Millionen aus Steuerbetrug zu waschen. Am Freitag seien in diesem Zusammenhang mehr als zehn Immobilien in der Gegend rund um Cala Rajada und Capdepera durchsucht worden. Zeitgleich war es im niedersächscischen Drochtersen, wo Co.net seinen Stammsitz hat, ebenfalls zu Razzien in dem Fall gekommen.

Wie das Rechtsportal "Anwalt.de" berichtet, soll vor einer woche, am 15. Februar, über das Vermögen der Co.net zum wiederholten Male ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden sein. Bereits in den vergangenen Monaten habe das Unternehmen Auszahlungen an die Mitglieder aufgrund von Kündigungen nicht mehr leisten können beziehungsweise mit wenig plausibler Begründung verweigert.

Wie "Ultima Hora" weiter berichtet, sei die Operation auf Mallorca bisher als geheim eingestuft gewesen. Es soll aber bereits zu mindestens einer Verhaftung außerhalb der Insel gekommen sein. Am Freitag konzentrierten sich die Ermittlungen auf Mallorca auf die Durchsuchung einer Villa im Inselosten, die offenbar dem Gründer con Co.net gehört, sowie der weiteren Immobilien, die mit den Vorwürfen in Zusammenhang stehen sollen. Festnahmen soll es auf der Insel selbst aber noch keine gegeben haben.