Dieses ohne Lizenz errichtete Gebäude bei Campanet wurde 2019 abgerissen. | Consell de Mallorca

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Die Bauaufsicht des Inselrates von Mallorca, auch Agentur für urbanistische Disziplin (ADT) genannt, hat seit ihrer Gründung im Jahr 2009 bis 2019 Bußgelder für Verstöße in Höhe von 29,7 Millionen Euro verhängt. Die Mitarbeiter stießen bei der Wahrnehmung ihrer Dienstpflicht unter anderem auf illegal errichtete Schwimmbecken, Vordächer über Terrassen ("Porches") oder sogar An- und Neubauten ohne jegliche Baugenehmigung, teilte der Inselrat mit.

Von den fast 30 Millionen Euro an Bußgeldern sind bislang jedoch nur 13 Prozent, das heißt etwa 3,8 Millionen Euro, eingenommen worden. In Aussicht stehen zudem 5,4 Millionen Euro aus Immobilienversteigerungen. Dieser Betrag wird an die Bauaufsicht ausgezahlt, sobald die Verfahren abgeschlossen sind.

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Die klaffende Diskrepanz zwischen den verhängten Strafen und den Einnahmen sei darauf zurückzuführen, dass einige der ursprünglichen Geldbußen aufgrund der Wiederherstellung der Legalität verringert werden können. Das Ziel der Behörde sei nicht in erster Linie das Einkassieren der Einnahmen, sondern die Wiederherstellung der Legalität. Werde diese vom Immobilieneigentümer vorgenommen, also der Abriss in Eigenregie ausgeführt, seien mitunter Ermäßigungen der Geldbuße zwischen 80 und 90 Prozent möglich.

So heißt es im ADT-Bericht für das Jahr 2018, dass von den 97 angeordneten Gebäudeabrissen insgesamt 88 vom Eigentümer innerhalb der Frist freiwillig durchgeführt wurden, so dass die Agentur keinen eigenen Abriss ausführen musste. Die Bußgelder wurden in solchen Fällen um 90 Prozent reduziert.

Nach Ansicht der ADT wäre es "ideal, keine Geldstrafen ausstellen zu müssen, denn dies würde bedeuten, dass keine Verstöße begangen werden."

Dieses ohne Lizenz errichtete Gebäude bei Campanet wurde 2019 abgerissen.
Im vergangenen Sommer berichtete die ADT über den Abriss eines zweistöckigen Hauses mit zwei überdachten Terrassen, einem Lagergebäude und einer weiteren Terrasse. Das Bauwerk war ohne Genehmigung auf einem ländlichen Grundstück bei Campanet errichtet worden. Die Wohn- und Nutzfläche hatten mehr als 300 Quadratmeter betragen. Foto: Consell de Mallorca


Die Aufnahme zeigt die Immobilie nach dem erfolgten Abriss. Foto: Ultima Hora