Teil 16 der MM-Videoserie „Die Mallorquiner“ der deutschen Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen. Präsentiert von TUI. (Länge: 6:22). | Youtube: Mallorca Magazin TV

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Die Palmwipfel rauschen im Wind, hier und dort ist das Plätschern von Wasser zu hören. Geradezu andächtig spazieren Gäste durch das Anwesen der Gärten von Alfabia. Es gibt viel zu erkunden: Flora, Fauna, Architektur, historische Elemente, aber auch die besondere Atmosphäre. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Große Touristenmassen und Hektik? Fehlanzeige!

„Dieses Anwesen ist seit der Eroberung durch König Jaime I. im Jahre 1229 in mallorquinischem Privatbesitz”, sagt Cristina Zaforteza, Geschäftsführerin und Miteigentümerin des Anwesens. Der König aus Aragón hatte einst die rund 300 Jahre lange Herrschaft der Araber gewaltsam beendet.
„Für den Tourismus wurden die Jardines de Alfabia als Kombination aus Herrenhaus, Park und Garten erst seit den 1960er Jahren zugänglich. Davor wurde das Anwesen stets als Sommersitz der Eigentümer genutzt”, so Zaforteza. „Als Kind habe ich hier in den Gärten mit meinen Geschwistern gespielt, während sich mein Vater um das Anwesen kümmerte”, erinnert sich die 57-Jährige zurück. „Wir haben zwar oft im Haus übernachtet, aber nie darin gewohnt”, betont Zaforteza. „Es ist im Winter viel zu kalt und sehr feucht.”

Cristina Zaforteza kümmert sich als Geschäftsführerin der Gärten von Alfabia um die Instandhaltung und Verwaltung. Das Anwesen ist in Familienbesitz.
Cristina Zaforteza kümmert sich als Geschäftsführerin der Gärten von Alfabia um die Instandhaltung und Verwaltung. Das Anwesen ist in Familienbesitz.

„Meine Familie war der vierte Stamm, der die Immobilie übernahm. Alfabia kann nicht gekauft, sondern nur durch Erbfolge erlangt werden, erklärt die Mutter dreier Töchter. „Es ist allen Eigentümern wichtig gewesen, das Besondere des Landsitzes aufrechtzuerhalten.
Deswegen hat sich seit 150 Jahren nichts verändert”, so die Palmesanerin. Zwar habe jede Epoche ihre Spuren in Form von einigen Stilelementen in Haus und Garten hinterlassen, die Essenz und Authentizität des Landgutes sei jedoch nie verloren gegangen.

Das Haus zeigt viele Stilelemente verschiedener Epochen. Dennoch bleibt die Authentizität des Ensembles bewahrt.
Das Haus zeigt viele Stilelemente verschiedener Epochen. Dennoch bleibt die Authentizität des Ensembles bewahrt.

„Als die spanische Königin Isabel II. im Jahre 1860 zu Besuch kam, wurde ihre Schlafzimmereinrichtung zum Beispiel vollkommen der Zeit des Rokoko angepasst. In anderen Teilen des Hauses finden sich Anleihen der Gotik, der Renaissance und sogar maurische Elemente”, berichtet Zaforteza. Dabei spricht die Mallorquinerin die Bewässerungsgräben an, die die Araber vor 1229 installiert hatten. „Die Anlage funktioniert heute noch einwandfrei und ist ein wichtiger Teil der Bewässerung”, so Zaforteza. Durch Klimawandel und erweiterte Blumenflächen werde heute jedoch deutlich mehr Wasser benötigt.

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„Das Nass ist kostbar und darf nicht verschwendet werden. Deswegen haben wir ein zusätzliches Tropfbewässerungsystem eingeführt, das die Pflanzen permanent, aber auf den Tropfen genau versorgt”, so Zaforteza. „Die Gärten von Alfabia liegen in Bunyola, im Tramuntana-Gebirge. Hier sind auf Mallorca die meisten Niederschläge zu verzeichnen. Wir fangen die ganze Flüssigkeit auf und leiten sie mit den Kanälen direkt in ein Wasserreservoir weiter.”

Die Wasserleitungen der Mauren wurden bereits damals in zwei Gräben eingeteilt, die dem Gefälle folgen und die Pflanzen direkt mit dem wertvollen Nass versorgten. Das ausgeklügelte Wassermanagement verwandelte die Gärten in eine immergrüne Oase. Dort gedeihen prächtig mehr als 200 Palmen der Sorten Washingtonia sowie kanarische und mediterrane Dattelpalmen. Allerdings macht den Letzteren ein Käfer, der Rote Palmrüssler, schwer zu schaffen.

In den Gärten befinden sich über 200 Palmen. Darunter die Sorten Washingtonia, kanarische und mediterrane Dattelpalmen.
In den Gärten befinden sich über 200 Palmen. Darunter die Sorten Washingtonia, kanarische und mediterrane Dattelpalmen.

„Normalerweise bezitzen typisch mediterrane Gärten weniger Blumenpracht. Dennoch haben wir in durchaus einige davon in die Anlage gepflanzt. Denn viele Gäste erwarten hier einfach florale Elemente im Park”, sagt Zaforteza schulterzuckend. Dies sei aber erst im Zuge der Öffnung des Grundstücks für den Tourismus geschehen.

Früher gab es auf den Balearen einzig Landwirtschaft, von der die Menschen lebten. Reich waren die Einwohner nie, es gab so gut wie keine Industrie”, so die Geschäftsführerin. Erst später habe sich der Fokus auf den Reiseverkehr gelegt. Reine Agrarbetriebe haben sich dann kaum noch rentiert.
„Seitdem hat sich so viel auf Mallorca geändert”, betont Zaforteza. Aber in den Jardines de Alfabia sei die gesamte Essenz Mallorcas nach wie vor erhalten. „Hier kann sie mit allen Sinnen wahrgenommen werden.”

Kooperation mit TUI

Unterstützung aus der Touristikbranche: Gesponsert wird das Video-Projekt von Europas führendem Touristikkonzern Tui und seiner Tui Care Foundation. Gegründet wurde die Initiative 2016 mit dem Ziel, in den Destinationen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung auf das Potenzial des Tourismussektors als Motor für gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wohlstand. Der Konzern fördert dabei nachhaltigen Tourismus in Zusammenarbeit mit Einheimischen.