Darum könnten Eier auf Mallorca knapp werden

In den USA wütet seit Monaten die Vogelgrippe, viele Millionen Hühner wurden bereits gekeult. Verzweifelt suchen Trump und Co. im Ausland nach Ersatz, auch in Spanien.

Derzeit ein heiß begehrtes Gut in den USA: Eier. | UH

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Dänemark und die Schweiz gaben den USA bereits eine Korb, jetzt sollen es Eier aus Mallorca und Spanien richten. Aber: Wie das Wirtschaftsportal BusinessInsider berichtet, ist der Eierpreis auf den Balearen ist in diesem Jahr bereits um mehr als 30 Prozent gestiegen und nähert sich im Jahresvergleich der 50-Prozent-Marke. Diese Entwicklung könnte sich weiter verschärfen, falls spanische Eier tatsächlich in die USA exportiert werden sollten.

Bartolomé Servera, Präsident des Verbands der Lebensmittel- und Getränkehändler der Balearen, bestätigte am Donnerstag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" diese Zahlen. Gleichzeitig warnte er vor weiteren Preissteigerungen. "Trump hat ein ernsthaftes Problem, weil die USA keine Eier haben und die Bürger auf dieses Grundnahrungsmittel nicht zu verzichten bereit sind", sagte Servera. In den USA herrscht aufgrund der Vogelgrippe ein erheblicher Versorgungsengpass, mehr als 160 Millionen Hühner wurden in den zurückliegenden Wochen bereits gekeult.

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Damit lässt sich auch erklären, warum US-Präsident Donald Trump trotz seiner ansonsten strikten Zollpolitik bei Eiern eine Ausnahme machen will. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge beschleunigen die US-Behörden derzeit die Verfahren, damit auch Spanien in die USA exportieren könne. Bereits jetzt wurde die Einfuhr von Eiern aus Brasilien und Mexiko deutlich erhöht, nachdem die Preise in den USA zuletzt um bis zu 400 Prozent gestiegen waren. Im März erreichte der Preis einen historischen Höchststand: Ein Dutzend Eier kostete im Durchschnitt über acht Dollar.

Ende Februar informierte der spanische Verband der Eier- und Eiproduktehersteller (Federovo) seine Mitglieder, dass die USA Interesse an Eierimporten aus Spanien gezeigt hätten. Für Eiprodukte existiert bereits ein gültiges Exportzertifikat, für Frischeier jedoch bislang nicht. Entsprechende Verhandlungen mit den Behörden seien deshalb aufgenommen worden und würden gegenwärtig noch andauern.

Für Mallorca und die Nachbarinseln könnte eine Einigung zwischen beiden Ländern problematisch werden. Servera wies gegenüber der Lokalzeitung darauf hin, dass die Balearen bereits jetzt einen "Großteil der Eier und Eiprodukte vom Festland" beziehen müssten, besonders in der Hochsaison. Eine erhöhte Exportnachfrage aus den USA könnte daher zu "Versorgungsengpässen auf den Balearen" führen.