Die Präsidentin der Stadtwerke von Palma, Neus Truyol, hat ein alternatives Konzept zur Beseitigung von Abfällen vorgeschlagen. Sie würde organische Abfälle (also etwa Obst- und Gemüseschalen sowie Speisereste) künftig am liebsten getrennt einsammeln lassen, und zwar in braunen Tonnen, die in Palma erst noch eingeführt werden müssten. Dadurch würde sich mittelfristig viel Geld einsparen lassen. Außerdem sei die getrennte Verwertung der organischen Abfälle nachhaltiger und schonender für die Umwelt, so Truyol.
Bislang werden die organischen Abfälle der 400.000-Einwohner-Stadt gemeinsam mit dem Hausmüll verbrannt. Nach Truyols Worten sollten die organischen Abfälle jedoch besser dazu genutzt werden, Kompost und Biogas zu erzeugen. Mit Biogas ließen sich dann auch die Stadtbusse betreiben. Dieselfahrzeuge würden aus der Flotte verschwinden.
Truyol legte am Montag eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie vor, nach der die Stadt Palma zwar einmalig 39 Millionen Euro in den Aufbau des alternativen Verwertungssystems investieren müsste. Danach ließen sich jedoch durch Einnahmen wie Kompost- und Biogasverkauf sowie durch Einsparungen bei der Müllverbrennung durch das geringere Abfallaufkommen jährlich bis zu 8 Millionen Euro generieren. Zum Vergleich: Derzeit gibt die Stadt Palma für die jährliche Müllverbrennung 26,8 Millionen Euro aus.
Ein Wechsel des Abfallentsorgungssystems ist jedoch nicht ohne Weiteres machbar. Der Gesetzgeber müsste der Stadt das Recht einräumen, die Abfälle in Eigenregie zu verwalten. Bisher werden die Abfälle von dem Unternehmen Tirme in der Müllverbrennungsanlage Son Reus bei Bunyola behandelt, das wiederum dem Inselrat von Mallorca unterstellt ist.
Die Aussichten auf eine Änderung der juristischen Grundlagen sind nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung Ultima Hora indes so schlecht nicht, da derzeit ein balearisches Abfallentsorgungsgesetz auf den Weg gebracht werden soll.
1 Kommentar
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Als Langjähriger Mallorca Besucher begrüße ich die Einführung eines Pfandsystems für Einwegflaschen und Dosen. Wichtig ist aber auch, dass die in Deutschland nicht vorhandenen Wasserkanister mit einem Volumen über 1,5 l, auch in das System integriert werden.Die Einführung einer getrennten Sammlung von organische Abfälle ist natürlich auch zu begrüßen.