Angeblich übernachten zurzeit Obdachlose in dem seit 3. August verlassenen Gebäude. | pl

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Noch im Sommer ein Schmuckstück an Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni, ist das Nassau Beach nun zum verwahrlosten Schandfleck geworden und steht kurz vor dem Abriss. Es gibt konkrete Pläne für die Einebnung des Lokals, das dann im Winter von einem neuen Betreiber wieder aufgebaut werden soll.

Knackpunkt sind derzeit jedoch noch die Modalitäten des Wechsels. Die Firma Marport Sunbeach, die die Neuausschreibung der Lizenz durch die Hafenbehörde gewonnen hat, zögert mit der Übernahme der Verpflichtungen. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, würde der nächste Bewerber auf der Liste nachrücken oder das Vergabeverfahren müsste möglicherweise komplett wiederholt werden.

Leidtragende sind nicht zuletzt auch die 34 Mitarbeiter, die drei Wochen nach der Zwangsräumung vom 3. August ihre Kündigung erhalten hatten. Laut den Rechtsbeiständen von der Kanzlei MyMos Legal warten sie bis heute auf das letzte ausstehende Gehalt sowie auf Auszahlung ihrer Abfindungsansprüche, die sich teilweise auf bis zu acht Jahre Tätigkeit belaufen. Insgesamt gehe es um eine Summe von 270.000 Euro, heißt es.

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Der bisherige Betreiber Günther Aloys – ein bekannter Hotelier aus dem Tiroler Skiort Ischgl – weist im MM-Gespräch jedoch jegliche Schuld an der Situation zurück. "Rechtlich gesehen muss der neue Betreiber für diese Kosten aufkommen. Wir haben in achteinhalb Jahren immer korrekt gewirtschaftet und pünktlich bezahlt", so Aloys. Um die Abwicklung kümmere sich ausschließlich ein Steuerberater. Zwar sei die Geschäftsgrundlage für die Firma Insula Avantia S.L. weggefallen, eine Insolvenz liege aber nicht vor.

Dass die Mitarbeiter vom neuen Betreiber Marport Sunbeach ein Übernahmeangebot erhalten haben, wird von MyMos Legal bestätigt. Allerdings laufen noch Verhandlungen über die genaue Höhe der künftigen Gehälter sowie der Abfindungen.

Die Angestellten, die jetzt auf Arbeitslosengeld angewiesen sind und teilweise familiäre Verpflichtungen haben, wollen kein langwieriges Gerichtsverfahren. Sie appellieren an die unternehmerische Verantwortung aller Beteiligten. (mic)

(aus MM 42/2017)