Kontinuierlich müssen Wanderer aus dem Gebirge gerettet werden, weil sie die Anstrengung der Besteigung unterschätzen. Bergungen sind mitunter sehr kompliziert (Symbolbild). | R. S.

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Eine Wanderung im Gebirge nahe dem Puig Roig (bsi Sa Calobra) auf Mallorca hätte für eine deutsche Touristin am vergangenen Sonntag beinahe tragisch geendet. Ohne Taschenlampe und vom Einbruch der Dunkelheit überrascht, verlor die Frau einem Bericht des Online-Portals "Crónica Balear" zufolge in der felsigen Wildnis die Orientierung. In ihrer Not alarmierte sie per Notruf die Guardia Civil, die schließlich eine Rettungsaktion mit einem Helikopter einleitete.

Die Rettung gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig. Wie die Polizei in einem Bericht mitteilte, erschwerten schlechte Sichtverhältnisse und die unzugängliche Gebirgslandschaft die Suche erheblich. "Bereits bei Tageslicht ist das Manövrieren eines Helikopters in dieser Region anspruchsvoll. In der Dunkelheit wird es zur echten Herausforderung", erklärte ein Sprecher der Spezialeinheit.

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Rettung erst nach mehreren Überflügen

Nach mehreren Überflügen gelang es den Rettern schließlich, die Wanderin zu entdecken. Sie kauerte auf einem kleinen Felsvorsprung, umgeben von steilen Abhängen. Einsatzkräfte seilten sich vom Helikopter ab, erreichten die sichtlich erschöpfte Frau und stellten sicher, dass sie unverletzt war. Kurz darauf konnte sie sicher ins Tal gebracht werden.

Dieser Vorfall veranlasste die Guardia Civil, erneut vor den Gefahren unzureichender Vorbereitung bei Bergtouren zu warnen. "Wanderungen in der Serra de Tramuntana dürfen keinesfalls unterschätzt werden", betonte ein Sprecher. Eine gründliche Planung, ausreichend Wasser, Nahrung sowie angemessene Ausrüstung seien essenziell. Auch die Fehleinschätzung der eigenen Kondition führe regelmäßig zu lebensbedrohlichen Situationen.

Die Region um den Puig Roig, dessen Gipfel auf 1002 Metern liegt, zählt zu den beliebtesten Wanderzielen der Insel. Die rund 20 Kilometer lange Route verlangt jedoch Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute körperliche Verfassung. Immer wieder kommt es vor, dass Wanderer diese Anforderungen unterschätzen – nicht selten mit fatalen Folgen.