Der Goldcar-Schalter am Flughafen von Palma de Mallorca. | Archiv

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Nach dem Bericht des Mallorca Magazins über die chaotischen Vorgänge am Mietwagenschalter des Verleihers Goldcar am Flughafen Palma melden sich immer mehr deutsche Urlauber mit ähnlichen Erfahrungen bei dieser Zeitung. Häufig geht es um hohe Kautionsforderungen, die Nichtherausgabe von gebuchten Fahrzeugen und den aggressiven Verkauf teurer Zusatzversicherungen.

So erlebte eine deutsche Urlauberfamilie mit zwei kleinen Kindern bei der Abholung ihres Mietwagens ebenfalls eine unangenehme Überraschung. Zunächst wurde sie darüber informiert, dass die Wartezeiten bis zu drei Stunden betragen könnten. Als die Familie schließlich aufgerufen wurde, stellte sich heraus, dass zusätzliche Gebühren verlangt wurden. Der Familienvater berichtet: "Als die Mitarbeiterin sah, dass wir über den Broker Cartrawler (Eurowings) gebucht hatten und ich erklärte, dass wir bereits eine Versicherung abgeschlossen hatten, wurde der Ton unfreundlicher. Wir sollten erneut 287 Euro bezahlen."

"Juan sagte grinsend: 'Viel Spaß im Taxi'"

Als der Vater und Mallorca-Freund sich weiterte, zu bezahlen, sei der in dem MM-Bericht vom 31. Oktober als "Problemlöser" beschriebene Mitarbeiter erschienen. "Ohne viel Diskussion wurde dieser gewisse Juan gerufen. Der war noch unfreundlicher und log dreist. Er forderte mich plötzlich auf, zweimal 2300 Euro Kaution zu zahlen", so der Betroffene, dessen Buchungsbestätigung eine deutlich geringere Kaution auswies.

Statt Unterstützung erntete der Kunde nur wenig Entgegenkommen. "Juan sagte grinsend: 'Viel Spaß im Taxi'", schildert der Leser die Situation. Der Eindruck, dass Kunden, die nicht bereit waren, mehr zu zahlen, kein Auto erhielten, verstärkte sich dem Betroffen zufolge, und die Familie musste letztendlich bei einem anderen Anbieter zu einem höheren Preis ein Fahrzeug mieten. Eine Rückerstattung für den bereits gezahlten Mietwagen bei Goldcar steht bis heute aus.

7000 Euro Kaution gefordert

Ein weiterer Insel-Urlauber und MM-Leser berichtete von ähnlichen Erfahrungen am 24. Oktober. Nachdem er seine Kreditkarte, seinen Personalausweis und den Mietwagen-Voucher übergeben hatte, wurde er mit zusätzlichen Kautionskosten von zweimal 3500 Euro (!) konfrontiert, zusätzlich zum bereits blockierten Selbstbehalt von 1400 Euro.

"Die Goldcar-Angestellten nutzen die Kreditkarten der Kunden blitzschnell, ohne dass man die Abbuchungen überprüfen kann", erklärte der Urlauber. Als er anmerkte, dass solche Beträge allenfalls im Schadensfall anfallen könnten, antwortete die Mitarbeiterin, er könne sich das Geld ja von seiner Versicherung zurückholen. "Als mein Freund und ich sagten, wir würden uns beschweren, kam sie wutentbrannt aus dem Büro, drohte uns mit der Polizei, tat so, als würde sie diese anrufen. Doch es kam niemand." Auch diese beiden deutschen Urlauber buchten schließlich bei einem anderen Anbieter ihren Mietwagen.

Ein weiterer Betroffener berichtet: "Uns ist das bereits am 13. Oktober genauso ergangen. Wir mussten den über das Portal "Do you Spain" gebuchten Mietwagen erneut bezahlen. Angeblich sei es nur eine Reservierungsgebühr gewesen, die "Do you Spain" erhalten habe. Der muskelbepackte Mann am Schalter war sehr aggressiv."

MM hatte vergangene Woche über chaotische Zustände am Abend des 28. Oktober berichtet und auch Goldcar mit den Vorwürfen konfrontiert. Ein Pressesprecher sagte, man können sich zu solchen Vorgängen im Allgemeinen nicht äußern und allenfalls Einzelfällen nachgehen. In der Vergangenheit war es auf Mallorca immer wieder zu Beschwerden über das Unternehmen, dass vor Jahren bereits Millionenstrafen wegen "unlauteren Geschäftspraktiken" bezahlen musste.