„Die Erwartungen für die diesjährige Saison waren hoch, insbesondere nach den Rekordzahlen des letzten Jahres“, erklärt Julio Nieto, der neu gewählte Präsident des Verbandes der balearischen Autovermieter Baleval. Zwar konnte das Buchungsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, doch die Erträge blieben aufgrund der Preisnachlässe hinter den Erwartungen zurück. Besonders die Hochsommermonate zeigten sich als schwierig, da das sogenannte Sommerloch die Branche zu weiteren Preisanpassungen zwang.
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den wichtigsten Herkunftsländern der Touristen, insbesondere in Deutschland und Großbritannien. Die Verbraucher in diesen Märkten haben aufgrund der dortigen Wirtschaftslage weniger Geld zur Verfügung, was sich auf den Konsum im Urlaub auswirkt, inklusive Mietwagen. Hinzu kamen sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele, die die Reiseaktivitäten der Touristen beeinflussten und sich negativ auf die Saison auswirkten.
Neben den gesunkenen Preisen fällt auch die durchschnittliche Mietdauer kürzer aus als im Vorjahr. „Es ist derzeit unvorstellbar, die Einnahmen des letzten Jahres zu erreichen“, so Nieto. Die Touristen mieten zwar weiterhin Fahrzeuge, allerdings für kürzere Zeiträume und zu günstigeren Konditionen, was ebenfalls auf eine allgemein gesunkene Aufenthaltsdauer seit dem Ende der Pandemie zurückzuführen ist.
Diese Entwicklungen im Autovermietungssektor sind ein Spiegelbild der gesamten Tourismusbranche auf Mallorca. Auch andere Sektoren wie der Handel, das Gastgewerbe und der Freizeitsektor spüren die sinkende Kaufkraft der Besucher, die durch steigende Flug- und Unterkunftspreise sowie das Verschwinden von Ersparnissen beeinträchtigt wurde.
2 Kommentare
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die Autos sind jungen Mensche zu teuer, die mieten sich lieber für den Urlaub eine. Roller, das kostet deutlich weniger, allerdings wird das langsam zur Plage Nr.1 auf der Insel, hier sollte man kritischer rangehen.
Ein wichtiger Grund, und ich denke nicht einmal ein geringer.., dürfte aber auch die in Spanien wachsende Ablehnung des Mobilitätsmittel Auto sein. Wenn ich mir die Straßen Sperrungen (Formentor, Soller etc..), maßlos übertriebene Parkverbote, Parkplatz Schließungen an den Stränden usw. ansehe, dürfte der Preisrückgang erklärbar sein. Die Krakeler Proteste zeigen Wirkung. Bin auf die nächste Saison gespannt..