Mietwagentransporter im Hafen von Palma. | Ruiz Collado

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Die Autovermietungen auf Mallorca haben ihre Preise aufgrund einer sinkenden Nachfrage um 15 Prozent gesenkt. Trotz einer konstanten Buchungslage im Vergleich zum Vorjahr musste die Branche finanzielle Einbußen hinnehmen, da die Mietdauern kürzer und die Einnahmen niedriger ausfielen. Diese Entwicklung spiegelt die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Hauptquellmärkten Deutschland und Großbritannien wider.

„Die Erwartungen für die diesjährige Saison waren hoch, insbesondere nach den Rekordzahlen des letzten Jahres“, erklärt Julio Nieto, der neu gewählte Präsident des Verbandes der balearischen Autovermieter Baleval. Zwar konnte das Buchungsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, doch die Erträge blieben aufgrund der Preisnachlässe hinter den Erwartungen zurück. Besonders die Hochsommermonate zeigten sich als schwierig, da das sogenannte Sommerloch die Branche zu weiteren Preisanpassungen zwang.

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Ein wesentlicher Grund für den Rückgang sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den wichtigsten Herkunftsländern der Touristen, insbesondere in Deutschland und Großbritannien. Die Verbraucher in diesen Märkten haben aufgrund der dortigen Wirtschaftslage weniger Geld zur Verfügung, was sich auf den Konsum im Urlaub auswirkt, inklusive Mietwagen. Hinzu kamen sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele, die die Reiseaktivitäten der Touristen beeinflussten und sich negativ auf die Saison auswirkten.

Neben den gesunkenen Preisen fällt auch die durchschnittliche Mietdauer kürzer aus als im Vorjahr. „Es ist derzeit unvorstellbar, die Einnahmen des letzten Jahres zu erreichen“, so Nieto. Die Touristen mieten zwar weiterhin Fahrzeuge, allerdings für kürzere Zeiträume und zu günstigeren Konditionen, was ebenfalls auf eine allgemein gesunkene Aufenthaltsdauer seit dem Ende der Pandemie zurückzuführen ist.

Diese Entwicklungen im Autovermietungssektor sind ein Spiegelbild der gesamten Tourismusbranche auf Mallorca. Auch andere Sektoren wie der Handel, das Gastgewerbe und der Freizeitsektor spüren die sinkende Kaufkraft der Besucher, die durch steigende Flug- und Unterkunftspreise sowie das Verschwinden von Ersparnissen beeinträchtigt wurde.