Strandrestaurant auf Mallorca (Archivbild) | Patricia Lozano

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"Früher war jeden Tag Hochsaison", erinnert sich Alfonso Robledo, Präsident des Gastgewerbeverbandes CAEB Restauració auf Mallorca. "Heute ist selbst samstags der Umsatz deutlich geringer." Die Gäste, die kommen, seien zudem sparsamer: "Sie bestellen weniger und billiger."Diese Entwicklung zeichnet sich bereits seit letztem Jahr ab und hat sich in diesem Sommer noch verstärkt. "Wir verstehen es nicht", so Robledo. "Die Touristenzahlen steigen ja eigentlich."

Tatsächlich verzeichnet Mallorca in diesem Jahr erneut einen Besucherrekord. Doch die Touristenströme scheinen Restaurants und Bars links liegenzulassen. Der Grund: Viele Urlauber entscheiden sich für "abgeschirmte" Pauschalangebote mit Halbpension oder All-inclusive. So bleibt kaum Geld für Restaurantbesuche übrig. Zudem beobachten die Gastronomen, dass die Touristen insgesamt sparsamer sind. "Sie sind vorsichtiger mit ihrem Geld und gönnen sich weniger", so Robledo.

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Die Folgen spüren die Gastronomen deutlich: "Viele Betriebe kämpfen ums Überleben", warnt Robledo. Um die Gäste zu locken, verzichten viele Restaurants auf Preiserhöhungen und setzen stattdessen auf saisonale und günstigere Produkte. Der Präsident des Reisebüroverbandes Aviba, Pedro Fiol, bestätigt den Trend: "Die Touristen geben auf Mallorca weniger Geld aus." Er sieht die Ursache auch in der zunehmenden Beliebtheit von All-inclusive-Angeboten. "So kommt deutlich weniger Geld in den lokalen Restaurants an."

Fiol warnt zudem vor den Folgen des Massentourismus: "Ohne den Tourismus hätte Mallorca Durchschnittswerte, die denen eines städtischen Reiseziels ähneln." Die Stadt Palma ziehe die Statistik zudem nach unten. Die Gastronomen auf Mallorca hoffen nun auf Besserung im Juli und August. Doch die Unsicherheit bleibt: "Wir wissen nicht, ob sich dieser Trend fortsetzt", so Robledo. "Es steht viel auf dem Spiel."