Die Wasser- und Unterwasserwelt vor Mallorca gilt als bedrohtes Paeadies. | Archiv
Das Meer ist Mallorcas größter Reiz, vor allem im Sommer. Es lockt Urlauber wie Einheimische gleichermaßen an, birgt Geheimnisse und über besondere Faszination aus. Zeit, es etwas genauer kennenzulernen: Das Balearen-Meer von A bis Z.
A wie Algen
Algen sind ein Schlüsselelement mariner Ökosysteme. Sie bieten Nahrung und Unterschlupf für verschiedene Lebewesen, binden Kohlenstoff und andere Nährstoffe, versorgen die Küstengewässer mit Sauerstoff und neutralisieren die Versauerung der Meere. Algen unterscheiden sich von anderen Meerespflanzen dadurch, dass sie kein differenziertes Gewebe, keine Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten und Früchte haben. Daher nehmen Algen Nährstoffe über ihr blattähnliches Gewebe auf. Sie sind hauptsächlich in Küstengebieten zu finden, da sie zum Überleben Licht benötigen. Je nach ihrer Farbe werden sie in Grün-, Braun- und Rotalgen eingeteilt. Braun- und Rotalgen haben zusätzliche Pigmente, die es ihnen ermöglichen, in größeren Tiefen Photosynthese zu betreiben. Das Vorkommen einiger Algenarten kann auf einen Nährstoffüberschuss im Wasser hinweisen. Neben einheimischen Algenarten kommen rund um Mallorca zunehmend auch invasive Arten vor.
B wie Badegewässer
Das balearische Gesundheitsministerium kontrolliert im Sommer regelmäßig die Qualität der Badegewässer an Mallorcas Stränden. Von Mai bis Oktober sind Tag für Tag Kontrolleure unterwegs. Sie entnehmen Wasserproben, die im Labor auf Kolibakterien und Enterokokken untersucht werden. Sind die EU-weit gültigen Grenzwerte überschritten, folgt eine zweite Probe und im Extremfall ein Badeverbot. 115 Messpunkte an 84 Stränden in 18 Gemeinden werden auf diese Weise regelmäßig kontrolliert. Die detaillierten Ergebnisse der Messungen an Mallorcas Stränden gibt es auf der Internetseite apps.caib.es/aimarfront.
C wie Caretta caretta
Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ist die am häufigsten vorkommende Meeresschildkröte im Mittelmeer, allerdings stark gefährdet. Sie lebt auch im Atlantik, im Pazifik und im Indischen Ozean. Der Panzer des Reptils kann mehr als einen Meter lang und bis zu 200 kg schwer werden. Sie ist die einzige Meeresschildkrötenart, die überwiegend außerhalb tropischer Breiten nistet. Zuletzt gab es gar Fälle von Eiablagen an mallorquinischen Stränden – was sehr selten vorkommt. Schildkröten landen immer wieder als Beifang in Fischernetzen oder werden von Schiffsmotoren verletzt. Deshalb gibt es auf den Balearen seit vielen Jahren ein Aufzuchtprogramm.
D wie Delfine
Der Delfin ist der am häufigsten in küstennahen Gewässern lebende Wal im Mittelmeer.Vor allem im Winter kann man vor Mallorca Große Tümmler (Tursiops truncatus) sehen. Im Allgemeinen leben diese in kleinen Gruppen. Große Tümmler werden bis zu 3,5 Meter lang und 300 Kilo schwer. Es handelt sich somit um eine relativ große Delfin-Art.
E wie Embat
Die Meeresbrise ist Mallorcas natürlicher Kühlmechanismus. In den heißen Monaten weht der Wind meist konstant. Die speziellen Bedingungen auf Mallorca sorgen dafür, dass das Phänomen hier besonders ausgeprägt ist und sogar einen eigenen Namen hat: Embat. Die Größe der Insel, der Einfluss des Azorenhochs, das während der Sommermonate meist für stabil gutes Wetter sorgt, und die hohe Sonneneinstrahlung bilden perfekte Voraussetzungen. Letztere sorgt für eine Erhitzung der Erdoberfläche. Diese vollzieht sich jedoch nicht gleichmäßig: Wasser erhitzt sich langsamer als die Festland-Oberfläche. Also steigt tagsüber die Temperatur auf der Insel schneller als auf dem Meer. Die erhitzte Luft steigt wegen ihrer geringeren Dichte in die Höhe. In den frei werdenden Raum wird kühlere Luft vom Meer „gesogen” (auflandiger Wind) – was auf der Insel zu einer angenehmen Brise führt. In höheren Schichten der Atmosphäre strömt die Luft wiederum aufs Meer hinaus, kühlt sich ab und sinkt hinunter, was den Kreislauf vollendet. Damit dieser Effekt zum Tragen kommt, sind deutliche Temperaturunterschiede zwischen Festland und Meeresoberfläche vonnöten. Meist ist das korrekte Temperaturgefälle am späten Vormittag erreicht. Über Nacht dagegen dreht sich der Effekt um: Das Meer kühlt sich praktisch überhaupt nicht ab, die Festlandoberfläche dagegen stark. Ablandiger Wind ist die Folge.
F wie Fischfang
Fischerei und Meeresfrüchtefang haben auf Mallorca eine jahrtausendealte Tradition, die weit in die Zeit vor der römischen Besatzung zurückreicht. Auf allen Balearen-Inseln hat man Überreste antiker Pökelanlagen zur Haltbarmachung von Meeresgetier gefunden. Spätestens seit dem Mittelalter handelt es sich bei der Fischerei um einen eigenständigen Wirtschaftssektor. Bereits im 13. Jahrhundert gab es auf Mallorca eine entsprechende Berufsvereinigung. Auch heute noch hat der Sektor einige Bedeutung. 320 Fischerboote gibt es balearenweit laut Angaben des zuständigen Verbandes. Dazu kommen etwa 14.000 Hobbyfischer.
G wie gefährliche Tiere
Auch das Meer rund um Mallorca, mag es im Sommer auch noch so friedlich scheinen, birgt Gefahren. Neben Quallen sind es unter anderem Seeigel, an denen sich Badegäste verletzen. Mit ihren spitzen Stacheln, die sich leicht in die Haut bohren und nur schwer wieder entfernen lassen, sitzen sie vielerorts zwischen den Felsen. Auch ein unachtsamer Tritt auf ein „Petermännchen” kann schmerzhaft enden. Diese Fische vergraben sich bevorzugt im Sand und sondern über Stacheln ein Gift ab, das Schwellungen oder auch allergische Reaktionen hervorrufen kann.
H wie Haie
Keine Gefahr für Menschen sind dagegen Haie, die im Balearen-Meer ebenfalls vorkommen. 35 der 400 weltweit existierenden Haiarten leben vor Mallorcas Küste. Neben dem Weißen Hai gehören dazu auch der Hammerhai, der Bronzehai, der Blauhai, der Heringshai, der Makohai, der Fuchshai, der Stumpfnasen-Sechskiemerhai und der Riesenhai – der mehr als neun Meter lang werden kann, mit weit geöffnetem Maul durchs Meer schwimmt und dabei Plankton aus pro Stunde 2000 Tonnen Wasser filtert, um sich zu ernähren. Einige Haifischarten haben sogar einen festen Platz auf der mallorquinischen Speisekarte, wie etwa der Glatt-Hai (Mussola) und der Katzen-Hai (Pintarroja oder Gató), der gerade einmal einen Meter lang wird und dessen raue Haut früher als Ersatz für Schmirgelpapier genutzt wurde. Es ist auch noch nicht allzu lange her, dass auf Mallorca Weiße Haie gefischt wurden. Noch in den 60er- und 70er-Jahren gingen Fischern regelmäßig Exemplare ins Netz.
I wie Illots
Gemeinhin ist bei den Balearen von fünf Inseln die Rede: Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera. Tatsächlich aber gibt es rund um die genannten Inseln noch eine Vielzahl kleiner, vorgelagerter Eilande, auf katalanisch Illots genannt. Je nach Definition schwankt ihre Zahl zwischen mehr als 100 und mehr als 300. Es handelt sich um einzigartige Ökosysteme, da sich Pflanzen und Tiere auf ihnen unabhängig von Festland-Populationen entwickeln. Außerdem dienen sie Vögeln als Nistgebiete.
J wie Jod
Baden im Meer ist gesund. Das liegt unter anderem an essentiellen Spurenelementen, die das Wasser enthält, darunter Jod, Zink, Mangan und Selen. Hinzu kommen wichtige Mineralien wie Kalium, Calcium und Magnesium sowie Schwefel, Brom und Eisen. Drei Viertel der Gesamtmenge gelöster Stoffe im Meerwasser macht aber das Natriumchlorid aus, Salz. Das Mittelmeer weist dabei einen mit 3,8 Prozent etwas höheren Salzgehalt auf, als etwa der Atlantik. Das liegt an der hier stärkeren Verdunstung.
K wie Klimawandel
Drastische Auswirkungen auf das Meer hat bereits jetzt der Klimawandel. So lässt der Anstieg des Meeresspiegels die Strände schrumpfen. Pro Zentimeter Anstieg geht ein Meter Strand verloren. Viele Küstenabschnitte, die heute noch von Badegästen genutzt werden, dürften in den nächsten Jahrzehnten komplett verschwinden. Die Gründe für den Anstieg des Meeresspiegels sind zum einen die steigenden Wassertemperaturen – warmes Wasser hat eine größere Ausdehnung als kaltes Wasser. Zum anderen führen die weltweit steigenden Temperaturen zum Abschmelzen von Festlandeisflächen. Die steigenden Wassertemperaturen bedrohen aber auch das ökologische Gleichgewicht. Empfindliche Organismen im Meer, wie etwa die Posidonia, sind in ihrer Existenz gefährdet.
L wie Länge der Küste
Mallorcas Küste ist 783 Kilometer lang. Mit anderen Worten: Würden sich alle Bewohner der Insel nebeneinander an der Küste entlang aufstellen und die Hände reichen, dann würde die Menschenkette ziemlich genau einmal um die Insel reichen.
M wie Müll
In den Sommermonaten sind vor der Küste der Balearen-Inseln seit 2004 stets mehrere Boote im Einsatz, die den im Meer treibenden Abfall herausfischen sollen. Das lässt sich die Regional-Regierung stets eine Millionensumme kosten. Am Ende weist die Bilanz dann mehrere Dutzend Tonnen Müll auf, vor allem Treibholz und Plastik. Auf diese Weise nicht entfernen lässt sich allerdings Mikroplastik. Dieses stellt wie auch in anderen Meeren ein wachsendes Umweltproblem dar.
N wie Nacra
Die Edle Steckmuschel, auf Mallorca Nacra genannt, ist die größte Weichtierart im Mittelmeerraum. Sie kann bis zu 50 Jahre alt und 120 Zentimeter lang werden. Obwohl sie unter Schutz steht, gilt sie mittlerweile als nahezu ausgestorben, wofür unter anderem ein Parasit verantwortlich ist, der die Population stark reduziert hat.
O wie OP Mallorca
Der Verkauf von Fisch in Mallorcas größter Fischbörse in Palmas Hafen wird von der Firma OP Mallorca organisiert. In den frühen Morgenstunden versteigern die Fischer hier nach klar vorgegebenen Regeln ihren Tagesfang. Frischer geht’s nicht.
P wie Posidonia
Bei der Posidonia (oder auch Neptun- beziehungsweise Seegras), die rings um die Balearen am Meeresgrund wächst und unter Schutz steht, handelt es sich nicht um eine Alge, sondern um eine hochentwickelte Wasserpflanze, die Wurzeln schlägt, blüht und Samen bildet. Ihr Nutzen für das Ökosystem im Meer ist enorm, sie wirkt wie ein natürlicher Unterwasserfilter, hält organische Materie auf und trägt so entscheidend dazu bei, dass das Wasser rund um Mallorcas Küste meist kristallklar ist. Außerdem binden die Posidonia-Vorkommen große Mengen Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff. Neptungraswiesen dienen auch als Lebensraum für rund 400 Spezies, junge Fische, Schalentiere, Schnecken und Würmer. Die Posidonia ist eine von fünf Seegrasarten im Mittelmeer und wächst in Küstennähe in bis zu 50 Metern Tiefe. Seit Jahren ist bekannt, dass die Neptungrasbestände rund um die Balearen in großer Gefahr sind. Verantwortlich dafür sind vor allem die Schleppnetzfischerei, die in weniger als 50 Metern Meerestiefe eigentlich verboten ist, das Ankern auf Seegraswiesen (das ebenfalls verboten ist) und das Einleiten von schlecht geklärtem Abwasser ins Meer. Immer wieder beschweren sich Badegäste über die abgestorbenen Posidonia-Blätter an den Stränden, die über den Winter vielerorts große Haufen bilden – und in der Hitze dann zu Stinken anfangen. Im Frühjahr werden die Laubberge vielerorts abgeräumt, was umstritten ist, da sie einen natürlichen Schutz der Strände bilden und verhindern, dass Wind und Wellen immer mehr Sand abtragen.
Q wie Quallen
Quallenplagen gehören seit jeher zu Mallorca. Immer wieder klagen Badende über schmerzhafte Begegnungen mit den Glibbertieren. Jede Quallenart kommt zu einer anderen Jahreszeit vermehrt vor. Entscheidend sind dabei die unterschiedlichen Lebenszyklen der Nesseltiere. Am häufigsten gibt es im Meer rund um Mallorca die Leucht- oder Feuerqualle. Die Berührung ist schmerzhaft und kann Narben verursachen. Außerdem begegnet man noch Wurzelmundquallen, Spiegeleiquallen, Kompassquallen, Ohrenquallen und – glücklicherweise nur selten – der Portugiesischen Galeere, die als gefährlichste Quallenart im Mittelmeer gilt.
R wie Reservate
Fünf Meeresreservate gibt es an Mallorcas Küste. Das älteste liegt in der Bahía de Palma und reicht vom Club Náutico de s’Arenal bis zum Cabo de Regana an der Küste von Llucmajor. Es wurde im Jahr 1982 geschaffen. Seit 2002 gibt es die Reserva Marina del Migjorn vor Mallorcas Südküste, das mit Abstand größte Schutzgebiet. 2004 folgten dann die Reservate Isla del Toro und Islas Malgrats im Südwesten, die im vergangenen Jahr dann zusammengelegt und vergrößert wurden. Seit 2007 wiederum existieren die Reserva Marina del Levante de Mallorca sowie die von Cala Rajada, die allerdings im Gegensatz zu den anderen unter zentralstaatlicher Verwaltung steht. 2016 wurde dann die Reserva Marina del Freu de sa Dragonera bei der gleichnamigen Insel im äußersten Südwesten Mallorcas geschaffen. Die Gesamtfläche aller balearischen Meeresreservate beträgt 67.420 Hektar. In den Reservaten gelten strenge Regeln, unter anderem Fangbeschränkungen für Fischer. Der Hauptzweck der Reservate ist der Schutz der Fischbestände. Da sich diese durch die Schutzmaßnahmen rasch erholen, sind die Reservate heute gefragte Tauchreviere.
S wie Strände
222 Strände gibt es auf Mallorca. Den zweifellos besten Überblick bietet die Internetseite www.platgesdebalears.com. Etwa die Hälfte ist bewirtschaftet, das heißt, es gibt dort einen Sonnenschirmverleih, Strandbuden und Rettungsschwimmer. In der Regel handelt es sich dabei um sogenannte „urbane” Strände, die in der Nähe der touristischen Zentren gelegen und stark frequentiert sind. Die Gemeinden vergeben Konzessionen zur Bewirtschaftung, in der Regel an Privatunternehmen, die dafür eine meist erhebliche Geldsumme zahlen. Die Konzessionen umfassen den Betrieb von Strandbars, Boots- und Liegenverleih, häufig aber auch die Strandreinigung und die Strandsicherheit. Schätzungen zufolge nehmen die Gemeinden der Insel durch die Vergabe der Konzessionen jährlich zusammengerechnet rund 20 Millionen Euro ein. Neben Sandstränden gibt es auf der Insel auch zahlreiche Fels- und Kiesbuchten.
T wie Temperatur
Es gilt auf Mallorca als ziemlich verrückt, wer außerhalb der Badesaison freiwillig ins Meer geht. Für Mallorquiner kommt das Anbaden eigentlich erst ab Mitte Juni infrage. Das passende spanische Sprichwort dazu lautet: „Hasta el cuarenta de mayo no te quites el sayo” – frei übersetzt: „Bis zum 40. Mai (9. Juni) lass die warmen Kleider an”. Die Höchsttemperatur, die allerdings seit Jahren ansteigt, wird in der Regel erst im September erreicht. Die Tiefstwerte von etwa zwölf bis 13 Grad verzeichnen die Messbojen in der Regel erst im Februar oder März. Je nach Wassertiefe an den Stränden können die Temperaturen allerdings stark variieren. An besonders flachen Stränden ist das Baden im Meer im Hochsommer häufig kaum noch eine Erfrischung.
U wie unter Wasser
Zahllose Schiffe und Boote sind im Laufe der Jahrhunderte vor Mallorcas Küste verunglückt und gesunken. Der Meeresboden um die Insel gleicht einem regelrechten Unterwasser-Friedhof. Immer wieder tauchen antike Wracks auf, aber auch in jüngerer Vergangenheit forderte das Meer immer wieder Opfer.
V wie Vell Marí
Als fast ausgerottet gilt auf den Balearen die Mönchsrobbe, die hierzulande Vell Marí heißt. Lange Zeit hatte sie wegen ihres Fells, ihres Fleisches und ihres Fettgewebes, aus dem Tran hergestellt wurde, große kommerzielle Bedeutung auf Mallorca und wurde unerbittlich gejagt. Deshalb bekommt man heute praktisch nie Exemplare der einzigen Robbenart im Mittlemeer zu Gesicht. Allerdings gelang Wissenschaftlern kürzlich der Nachweis, dass vereinzelt Exemplare noch immer der Insel nahe kommen. Die Mönchsrobbe, von der es weltweit nur noch etwa 350-450 fortpflanzungsfähige Exemplare gibt, lebt in bis zu 250 Metern Tiefe, in erster Linie im östlichen Mittelmeer, rund um die kapverdischen Inseln, auf Madeira und an der westafrikanischen Küste. Durchschnittlich werden die Tiere 11,2 Jahre alt, 2,40 Meter lang und 250-300 Kilo schwer.
W wie Wellen
Jedes Jahr endet der Badeurlaub für mehrere Mallorca-Touristen tödlich. Manche von ihnen erleiden einen Herzanfall, die meisten ertrinken. Schuld sind dann häufig der hohe Seegang, Wellen und starke Strömung. Besonders im Nordosten der Insel entfaltet das Meer ungeahnte Kräfte, die unbedarfte Touristen häufig gar nicht erkennen. Wen der sogenannte Brandungsrückstrom erfasst und aufs Meer hinauszieht, der sollte auf keinen Fall in Panik geraten und nicht gegen die Kraft des Meeres ankämpfen. In der Regel entgeht man der Strömung, indem man sich ein Stück weit treiben lässt und dann seitlich in ruhigere Gewässer und dort wieder an Land schwimmt. Besonders an felsigen Küstenabschnitten können auch die Wellen zur großen Gefahr werden. Immer wieder einmal reißt das Meer nichtsahnende Touristen hinfort, die sich zu nahe an die aufgewühlte See getraut hatten. Grundsätzlich sollte man sich strikt an die Vorgaben der Strandwächter halten.
X wie X-fach
In einem überaus langsamen Prozess entsteht der besonders weiße Sand, der Mallorcas Strände auszeichnet. Er besteht im Gegensatz zu anderen Gegenden nicht aus Gestein und wird auch nicht von Flüssen ins Meer gespült, sondern aus den x-fach zerkleinerten Überresten von Schalentieren und entsteht im Meer selbst. Krusten und Schalen sammeln sich am Meeresgrund und zerfallen dann im Laufe vieler, vieler Jahre immer weiter. Wer sich an einem der Naturstrände den Sand einmal etwas genauer ansieht, wird die Überreste der Schalentiere noch unschwer erkennen können. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Dünengebiete, da hier der Sand auf natürliche Weise aufgefangen wird. Die bedeutendsten noch existierenden gibt es im Inselsüden und im Norden.
Y wie Yachten
Für viele Menschen ist es ein wahrgewordener Traum: Einmal mit einer Yacht rund um die Insel schippern, in einer einsamen Bucht vor Anker gehen, auf dem Deck in der Sonne liegen, eine Meeresbrise in den Haaren. Wahr wird der Traum nicht nur für Superreiche, die mit ihren Megayachten vor Mallorcas Küste Halt machen: Es gibt auch mehr als 600 Charterboote, die von jedermann gemietet werden können. Entsprechend groß ist der Verkehr zur See.
Z wie Zuchtfisch
Mallorcas Fischer decken lediglich etwa 16 Prozent des Fischbedarfs auf der Insel. Der Rest wird importiert. Bei einem Großteil des Angebots auf den Märkten und in den Geschäften der Insel handelt es sich nicht um Wildfang, sondern um Ware aus Zuchtbetrieben. Genau hinsehen lohnt sich also. Meist verrät schon der Preis die Herkunft des Fisches: Wildfang ist um ein Vielfaches teurer. Auch auf Mallorca selbst gibt es einen Zuchtbetrieb, in dem Goldbrassen und Seebarsche im industriellen Maßstab produziert werden.
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