Geht es nach der nicht ganz ernstgemeinten Karte, lauern in fast jeder Himmelsrichtung der Insel Gefahren. Im Osten Mallorcas sei das Wasser durch Fäkalbakterien verschmutzt und im Norden warteten Quallen auf die Besucher. Im Westen sei der Badespaß durch tödliche Haiangriffe getrübt, zeigen entsprechende Beschriftungen und Grafiken auf der Karte an. Und im Süden der Insel am Es Trenc könne man sich an Felsen gefährlich verletzten und von Lavaströmen erfasst werden. Die einzig sichere Zone ist grün markiert und befindet sich laut der Karte im Südwesten der Insel, also alle Strände rund um die Inselhauptstadt Palma bis nach Sant Elm. Alle Beschriftungen sind in katalanischer Sprache.
Natürlich ist diese Karte nicht ernstgemeint. Vielmehr spiegelt sie mallorquinischen Humor wider und den vermeintlichen Versuch, Touristen an bestimmte Strandabschnitte zu locken und von anderen fernzuhalten. Sie scheint den Zeitgeist der Einheimischen zu treffen, wie ein kurzer Blick auf die Kommentare bei Facebook und Instagram zeigt. "Die Karte sollte auf Spanisch übersetzt werden, damit die Touristen sie auch verstehen", gibt ein User zu bedenken. Andere hingegen meinen: "Sie sollte am Flughafen aufgehängt werden." "Gibt es so eine Karte auch für Ibiza?", fragt eine andere Userin. Viele kommentieren mit Lach-Smileys und einem "Daumen hoch".
Wie viele Touristen verträgt Mallorca? Darüber streiten seit Jahr und Tag Politiker und Umweltaktivisten. Auch so manche Einheimische stöhnten in den vergangenen Sommern über die Massifizierung der Insel – mehr als elf Millionen Urlauber waren es allein im vergangenen Jahr. Selbst viele Besucher waren in dieser Masse ihresgleichen überdrüssig. Hier finden Sie eine Liste, der Hotspots der Insel, an denen in diesem Sommer mit besonders vielen Urlaubern gerechnet werden muss. Es geht aber auch anders, wie das Beispiel Formentor zeigt: Dort wird der Zugang zwischen Juni und September eingeschränkt, alternativ stehen Shuttlebusse zum Strand und zum Leuchtturm bereit.
3 Kommentare
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Mallorca war zur Zeit der Covid-Panik wunderschön....vielleicht kommt es wieder?!
Es mag vielleicht humorvoll und nicht ganz ernstgemeint sein, aber leider haben wir es in diesem Juli (2023) in Canyamel genau so erlebt: erster Tag, rein ins Meer und sofort mitten zwischen Fäkalien. Es war ekelhaft. Natürlich ist Mallorca eine wunderschöne Insel, und wir hatten einen guten und erholsamen Urlaub, aber das war nicht schön.
Kein Ort ist schön, an dem sich Menschen in Massen versammeln, egal, ob Stadt, Land, in den Bergen oder am Strand. Ausnahmen sind vielleicht Konzerte und den Männern sei es gegönnt, ein volles Fußballstadion bei einem spannenden Spiel.