Donnernde Kampfjets sind am Himmel über Deutschland immer weniger zu sehen. Das wird sich ab diesem Montag aber ändern. Dann nämlich startet mit dem Programm "Air Defender" das größte Manöver seit der Gründung der Nato vor 74 Jahren. Seit Monaten läuft die Planung, die Logistik ist aufwendig. Die Federführung bei dem Einsatz liegt bei der Luftwaffe und der US Air Force. Aber: Nicht nur der Fluglärm dürfte in weiten Teilen der Bundesrepublik zunehmen. "Air Defender" wird auch Einschränkungen in der zivilen Luftfahrt mit sich bringen, auch Mallorca-Flüge können betroffen sein.
Denn: Für das Manöver sind drei große Bereiche wochentags für mehrere Stunden ausschließlich militärischen Flugzeugen vorbehalten. Der "Raum Süd" erstreckt sich dabei grob über Bayern und Baden-Württemberg bis nach Rheinland-Pfalz. Er wird zwischen 13 und 17 Uhr gesperrt. Im Norden zieht sich der Korridor von Niedersachsen und Schleswig-Holstein bis über die Nordsee. Hier wollen die Militärs zwischen 16 und 20 Uhr üben. Der dritte Luftraum liegt im Osten der Republik über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee. Er ist zwischen 10 und 14 Uhr für Verkehrsflugzeuge gesperrt. In der Summe müssen deshalb täglich rund 800 Verkehrsflugzeuge andere Routen fliegen.
Und: Das Ganze fällt zusammen mit einem Sommer, in dem der Flugverkehr nach dem Ende der Pandemie-Auflagen ohnehin schon schlagartig wieder angewachsen ist. Für die Flugsicherung bedeutet das Manöver deshalb eine knifflige Aufgabe, die in unter Umständen am Ende auch zu Streichungen, zumindest aber zu Verspätungen führen kann. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erkenne die Branche die Notwendigkeit des Manövers zwar an, gleichwohl wollen die Fluggesellschaften wissen, worauf sie und die Passagiere sich in den Frühsommerwochen einstellen müssen. So prüfen einzelne Airlines die konkreten Auswirkungen auf den Flugbetrieb, der so stabil und zuverlässig wie möglich gehalten werden soll.
Auf spanischer Seite wiederum sieht man dem Manöver gelassen entgegen. Palmas Flughafenbetreiber Aena etwa verweist lediglich an die spanische Flugsicherung Enaire. Man selbst habe keine weiteren Planungen für nötig befunden, so eine Sprecherin MM gegenüber. Enaire wiederum erwartet zwar Verspätungen auf Flügen zwischen Palma und Deutschland, Flugstreichungen aber werde es nicht geben. Wer dennoch betroffen ist, kann sich hier über sein Rechte informieren.
1 Kommentar
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Wieder mal viel Geschrei um nichts. Alles läuft wie es soll, bzw. wird durch die qualifizierte Arbeit der "Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, kurz EUROCONTROL" in Zusammenarbeit mit der "DFS Deutsche Flugsicherung GmbH" bestens geregelt. - Warum muß man immer gleich Geschrei anstimmen und weiß der Kuckuck für Szenarien erfinden? Allen voran Deutsche Medien??