Die seit Sonntag in Kanada greifende Regelung könnte die derzeit laufende Diskussion auf den Balearen über eine ähnliche Maßnahme verschärfen. So kündigte die Landesregierung bereits vor einigen Wochen, die gesetzlichen Möglichkeiten zu überprüfen, mit denen eine Immobilienkaufeinschränkung für Personen ohne dauerhaften Aufenthalt auf den Inseln umgesetzt werden könnte.
Balearen-Vizepräsident Juan Pedro Yllanes erklärte am Mittwoch, dass die Landesregierung "Druck" auf die Zentralregierung ausüben sollte, um Verhandlungen mit der Europäischen Union aufzunehmen, damit die Balearen den Erwerb von Immobilien durch Ausländer, ähnlich wie Kanada, begrenzen können. Dieses Thema solle "im nächsten Regierungsrat behandelt werden".
Außerdem kündigte Yllanes die Aufnahme von Verhandlungen mit den europäischen Institutionen an, um mögliche Rechtsgrundlagen zu prüfen, die das Wohnungsproblem lösen. Der Vize-Landesministerpräsident wies allerdings darauf hin, dass es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handle, da es im direkten Zusammenhang mit dem in der europäischen Verfassung fest verankerten Recht auf Freizügigkeit von Personen innerhalb der EU stehe. Dennoch: Für ihn sei die Entscheidung Kanadas, den Erwerb von Wohnungen durch Ausländer drastisch einzuschränken, "ein Beispiel, dem man folgen sollte".
2 Kommentare
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Die Maßnahme ist zeitlich begrenzt und Kauf für touristischen Zweck bleibt uneingeschränkt möglich! Eventuell waere es schlauer mit Kontingenten zu arbeiten… Kanada schränkt den Kauf von Immobilien durch Ausländer weitgehend ein. Bis 2025 ist es ihnen laut der seit Sonntag geltenden Regelung untersagt, Wohnungen und Häuser in kanadischen Städten zu erwerben. Ausnahmen gelten für Flüchtlinge und ausländische Staatsangehörige mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht. Zudem sind Immobilien, die zu touristische Zwecken genutzt werden, von dem Verbot ausgenommen!!! Mit der Maßnahme soll der Mangel an Wohnraum in Kanada bekämpft werden. Das entsprechende Gesetz war im Frühjahr verabschiedet worden. Kanadas Regierungschef Justin Trudeau setzte damit ein Wahlkampfversprechen um. Seine Liberale Partei hatte argumentiert, dass ausländische Investoren die Preise in die Höhe treiben und Kanadiern den Zugang zu Wohneigentum erschweren würden. Kritiker des neuen Gesetzes zweifeln allerdings an der Wirksamkeit der Maßnahme, da Ausländer laut der nationalen Statistikbehörde weniger als fünf Prozent der Immobilienbesitzer in Kanada ausmachen. Sie vertreten die Ansicht, dass es besser wäre, den Bau neuer Wohnungen zu beschleunigen….
Sind mit ,,Ausländer" denn nun alle ,,Nichtspanier" gemeint oder Bürger, die eine Staatsangehörigkeit eines der EU-Länder haben? In Deia stehen über 200 Häuser leer, wie Mallorcamagazin gerde in einem anderen aktuellen Artikel berichtet. Zum Verkauf stehen die aber wohl nicht, also sehr interessante Situation. Mal sehen, wie der Inselrat das Problem angehen wird.