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Eine Straße oder ein Platz in Palma de Mallorca sollen nach dem am Sonntag verstorbenen spanischen Alt-Ministerpräsidenten Adolfo Suárez benannt werden. Einen entsprechenden Antrag wollen die Sprecher aller Fraktionen gemeinsam im Gemeinderat einbringen. Geht es nach den Vertretern der liberalen Zentrumspartei UPyD, kommt dafür vor allem die Rambla in Frage.

Bereits in jüngster Vergangenheit hatte der Prachtboulevard im Zentrum mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Die Benennung als "Rambla dels Ducs de Palma" hatten die Stadträte wieder rückgängig gemacht. Schuld daran war das Korruptionsverfahren gegen Iñaki Urdangarín, den Gatten von Prinzessin Cristina.

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Das Ehepaar hatte vom König den Titel "Herzöge von Palma" verliehen bekommen, was wegen der aktuellen Vorwürfe nun aber nicht mehr so gern gesehen wird. Die Rambla ist auch als Vía Roma bekannt – ein ebenfalls umstrittener Name, mit dem in der Franco-Zeit an die Militärhilfe des faschistischen Italiens im Spanischen Bürgerkrieg erinnert wurde.

Nachdem der Hinweis auf das Prinzenpaar 2013 entfernt worden war, wäre der verstorbene Suárez nun möglicherweise ein geeigneter Namensgeber. "Rambla de Adolfo Suárez" würde der offizielle Name dann lauten. Bereits beschlossen ist unterdessen die Umbenennung des Flughafens von Madrid-Barájas in "Barájas Adolfo Suárez".

Für den früheren Ministerpräsidenten mit enger Verbindung zu Mallorca liegt zudem ein Kondolenzbuch in der Vertretung der spanischen Zentralregierung aus. Die Fahnen wehen drei Tage lang auf Halbmast, am Dienstag um 12 Uhr ist im Balearen-Parlament eine Schweigeminute geplant. Adolfo Suárez wird in der Kathedrale seiner Heimatstadt Avila beigesetzt.