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Nach dem Tod von Adolfo Suárez am Sonntagnachmittag wehen die Fahnen auch auf Mallorca drei Tage lang auf Halbmast. Zahlreiche offizielle Vertreter der Balearen reagierten mit bewegten Nachrufen auf das Ableben des 81-jährigen spanischen Alt-Ministerpräsidenten, der sich nach der Franco-Zeit große Verdienste um sein Land erworben hatte.

Suárez regierte von 1976 bis 1981. Gemeinsam mit König Juan Carlos galt er als Architekt der sogenannten "Transición", also des friedlichen Übergangs zur Demokratie nach fast 40 Jahren Diktatur. Ursprünglich vom König ernannt, gewann Suárez später die ersten demokratischen Wahlen. Im Zusammenspiel mit ideologisch ganz unterschiedlichen Kräften leitete er Reformen ein und sorgte für die Abschaffung der letzten Relikte des Franco-Regimes. Auch an der Verabschiedung der heute noch gültigen Verfassung war Suárez wesentlich beteiligt.

Im Januar 1981 räumte er inmitten einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise sein Amt. Erst nach dem gescheiterten Putschversuch einen Monat später im spanischen Parlament konnten sich die neu geschaffenen demokratischen Institutionen vollends konsolidieren. Allerdings zerfiel in den Wirren die von Suárez gegründete Mitte-Partei UCD (Unión de Centro Democrático). Es etablierte sich ein Zweiparteiensystem aus der sozialdemokratischen PSOE und der konservativen PP.

Einen Teil seines Ruhestands verbrachte Adolfo Suárez auf Mallorca. Zwischen 1977 und 2000 kam er in den Sommermonaten regelmäßig auf die Insel, wo er in Port d'Andratx und Son Vida Immobilien besaß. Nach dem Tod seiner Ehefrau Amparo Illana im Jahr 2001 und seiner Tochter Marian 2004 erkrankte der frühere Staatsmann schwer an Alzheimer und lebte bis zu seinem Tod in geistiger Umnachtung. Er hinterlässt die Tochter Sonsoles Suárez Illana (Nachrichtensprecherin bei Antena 3) und den Sohn Adolfo Suárez Illana (Rechtsanwalt und Politiker der konservativen Volkspartei).