Die Mitte-Links-Regierung, die auf den Balearen von 2007 bis 2011 an der Macht war, hatte die Wiederinbetriebnahme der in den 70er Jahren stillgelegten Bahnstrecke zu einem ihrer Prestigeprojekte erklärt. Dutzende Anwohner wurden teilenteignet, die Bauarbeiten begannen und Millionen Euro wurden in das Vorhaben gesteckt.
Mehrere Bahnhöfe wurdern bereits restauriert, das Gleisbett betoniert und sogar Züge angeschafft. Die fahren jetzt auf der Strecke Palma-Inca.
Dann ging der Regierung das Geld aus, und als die Konservativen im Jahr 2011 an die Macht kamen, stellten sie die Arbeiten ein. Nun soll aus der Trasse also ein Wander- und Radfahrweg werden. Anwohner, die sich zu einer Vereinigung zusammenschlossen um die Zugstrecke zu verhindern, hatten dies schon vor Jahren angeregt.
Die nun geplanten Arbeiten sollen bis 2015 abgeschlossen sein. Die Strecke, die von Manacor über Sant Llorenç, Son Carrió und Son Servera nach Artà führt, ist 28,6 Kilometer lang. Nach Fertigstellung des Naherholungsprojekts soll dieses dem spanienweiten Netz „Vías verdes" („Grüne Wege") angehören, das bereits mehr als 2000 Kilometer stillgelegte Bahnstrecken umfasst (www.viasverdes.com).
Die Ausschreibung der Umbauarbeiten soll in den nächsten Wochen erfolgen. Ziel ist es, den erneuten Verfall der Strecke zu verhindern, wie die Balearen-Regierung mitteilt. Außerdem solle das umwelttouristische Angebot vergrößert werden.
Die Linkspartei Més kritisiert den Beschluss, da dieser dem balearischen Verkehrsplan widerspreche. Dieser sieht die Wiederinbetriebnahme der Bahn vor, um den öffentlichen Nahverkehr im Inselosten zu stärken.
Auch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden fordern die Fertigstellung der Zugstrecke. Dafür wäre jedoch noch eine Investition in Höhe Dutzender Millionen Euro nötig. Geld, das die Balearen-Regierung nicht hat.
2 Kommentare
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dies ist doch der groesste Witz in diesem jungen Jahrhundert. Da werden Millionen in den Sand gesetzt um in einem Mittelmeerklima, wo man sich am Strand erholt, einer Gruppe von wenigen einen Wander- und Radfahrweg zu geben, aber das Umweltbewusstsein ausschaltet, dem Autoverkehr mit all seinen problemen den Vorrang gibt, vor einer umweltfreundlichen Verkehrsloesung.Wie sich gezeigt hat, ist auf den Strecken der SFM die Passagieranzahl stetig gestiegen, aber hier will man nicht weiter. Da erhebt sich doch die Frage, ob einige wenige, die kleine Teile ihres landes haben geben müssen, um ein modernes Verkehrssystem zu schaffen, nicht Beziehungen haben spielen lassen. Klar, evtl. 10 Wanderer und 20 Radfahrer am Tag (max.) sind keine Belästigung irgend welcher Art
5,5 Mio Euro sind auch kein kleiner Betrag und das für einen Wanderweg der dann nur von wenigen Freaks mit Rucksack benutzt wird. Wenn noch der bereits investierte Betrag hinzukommt kann man nur den Kopf Schütteln. Dann doch lieber eine komplette Bahn, die bei geschickter Vermarktung Tagestouristen von Palma bis in den Inselosten bringt. Einen nicht benutzten Wanderweg holt sich die Natur schnell zurück. In eine Renaturierung müssen keine Millionen gesteckt werden, die bekommt man auch kostenfrei hin.