Der rote Punkt markiert das Epizentrum des Erdbebens am Dienstag. | Nationales Geographisches Institut

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Am vergangenen Dienstag ist es vor Mallorca zu einem Erdbeben gekommen. Das Nationale Geographische Institut berichtete, dass seine seismologischen Systeme um 11.55 Uhr mittags die Stärke 3 registriert hätten. Das Erdbeben ereignete sich im Mittelmeer zwischen den Balearen und dem spanischen Festland ungefähr hundert Kilometer von Andratx an der Südwestküste entfernt. Die Erschütterungen traten in einer Tiefe von mehreren Kilometern auf, sodass sie nur in der Umgebung des Gebiets zu spüren waren.

Die Balearen sind kein Gebiet mit hoher seismischer Aktivität und die meisten entsprechenden Bewegungen sind von geringer Stärke, aber im Laufe der Geschichte hat es hier mehrere Erdbeben gegeben. Einige von ihnen haben Schäden verursacht und die Bevölkerung beunruhigt.

Am 24. März 1721 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala die Gemeinde Selva im Zentrum von Mallorca und war damit eines der stärksten dokumentierten Beben auf dem Archipel. Mit der Einführung von Messinstrumenten im Jahr 1925 konnte die Stärke der Erdbeben genauer aufgezeichnet werden, da zuvor die Intensität nur anhand der von der Bevölkerung wahrgenommenen Auswirkungen bewertet werden konnte.

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Die meiste balearischen Erdbeben spielten sich im Meer ab

Das stärkste mit Instrumenten aufgezeichnete Erdbeben ereignete sich am 24. September 1978 mit einer Stärke von 4,2 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag jedoch im Meer, so dass es keine größeren Schäden verursachte. Auf den Inseln wurden auch andere Erdbeben von geringerer Stärke verspürt, wie das vom 24. September 1994 in der Nähe von Menorca mit einer Stärke von 4,5 oder das von 2005 in Lloret de Vistalegre mit einer Stärke von 4,0.

Obwohl es sich nicht direkt auf dem Archipel ereignete, hat ein Erdbeben der Stärke 6,7, das 2003 in algerischen Gewässern registriert wurde, die Küsten Mallorcas und Menorcas schwer in Mitleidenschaft gezogen und Schäden an mehr als 150 Booten und Verluste in Millionenhöhe verursacht.

Erdbeben auch anderswo im Mittelmeer

Aktuell verzeichnen mehrere Regionen im Mittelmeerraum eine erhöhte seismische Aktivität. In den vergangenen Wochen kam es rund um die griechische Insel Santorin zu mehreren Erdstößen, die Experten auf die Verschiebung tektonischer Platten zurückführen. Auch im Golf von Neapel treten seit Monaten vermehrt heftige Schwarmbeben auf. Verantwortlich dafür ist das hochaktive Vulkangebiet der Phlegräischen Felder mit seinem komplexen Hydrothermalsystem, das die Erde mit einer starken Bodenhebung in Bewegung hält.