Hintergrund der Preiserhöhungen seien aber vor allem die kontinuierlich gestiegenen Rohstoffkosten. "Die enormen Preissteigerungen bei den Zutaten lassen uns keine andere Wahl, als die Preise auf den Speisekarten zu erhöhen, um unsere Bilanzen ins Gleichgewicht zu bringen", so Ferrer. Viele Mallorquiner merken die Auswirkungen dieser Preissteigerungen auch im Alltag – sei es beim Einkaufen oder beim Tanken. "Zusätzlich zur Inselabhängigkeit kämpfen wir mit einer Inflation, die uns weiterhin das tägliche Geschäft erschwert", so Ferrer weiter.
Die Inflation betrifft nicht nur die Rohstoffe. Auch die Kosten für Energie, Steuern, feste Ausgaben, Pacht und Mieten steigen, was den Gastronomen zunehmend zu schaffen macht. "Diese steigenden Ausgaben spiegeln sich in den Preisen wider", bestätigt Ferrer. Und auch die Löhne, die die Restaurantbetreiber ihren Mitarbeitern zahlen, sind betroffen, um deren Kaufkraft angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten zu wahren.
Trotz dieser Herausforderungen erklärt Ferrer, dass niemand in der Branche gerne Preiserhöhungen vornimmt. "Wir können mit niedrigen Preisen arbeiten, weil wir ein kleines Gewinnmargenkonzept verfolgen, um die anfallenden Kosten zu decken. Doch wenn die Betriebskosten steigen, müssen wir die Preise entsprechend anpassen, um weiterhin wirtschaftlich zu arbeiten", betont er. Die Situation könne sich nur dann entspannen, wenn die Inflation über einen längeren Zeitraum stabil bleibt oder die Wirtschaft sogar eine Deflation erlebt.
Gastronomie auf dem Land als attraktive Alternative
Viele Restaurantbetreiber sehen sich jedoch nicht nur mit der Frage der Preiserhöhungen konfrontiert, sondern auch mit veränderten Kundengewohnheiten. Gerade Familien, die die hohen Preise nicht mehr stemmen können, suchen nach günstigeren Alternativen. "Ein Großteil unserer Stammgäste kann es sich nicht mehr leisten, regelmäßig 40 bis 50 Euro pro Person auszugeben", so Ferrer.
Deshalb erleben vor allem die Restaurants im Umland von Palma sowie auf dem Land einen regelrechten Aufschwung. In diesen weniger touristisch geprägten Gebieten entstehen zahlreiche neue Lokale, die bei ähnlicher Qualität deutlich günstigere Preise bieten können. Ihre Mieten und Gebühren für die Nutzung des öffentlichen Raums sind schließlich deutlich niedriger als in den beliebten touristischen Zonen der Insel.
1 Kommentar
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Sieht ganz nach einem ungewollten Nebeneffekt des Schauen nach mehr Qualitätstourismus..