Iván Tosco ist dafür Verantwortlich, dass mehr als 500 Mitglieder auf den Sack hauen. | P. Lozano

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Nach vier Jahren Erfahrung am Boxsack sagt Inma, „wenn ich hier ’rausgehe, bin ich sehr müde, aber gleichzeitig fühle ich mich gut!” Der Ort, wo sich die junge Frau Woche für Woche abarbeitet, ist das Fitnessstudio Brooklyn Fitboxing in Palma de Mallorca, in dem sie Mitglied ist. 47 Minuten dauern die schweißtreibenden Einheiten, von denen die in acht Ländern operierende Kette aus Madrid mit mehr als 240 Standorten sagt, dass sie bis zu 1000 Kilokalorien verbrennen. Die Workouts bestehen aus Schlägen und Tritten gegen Boxsäcke sowie einem Teil, in dem die Teilnehmer durch Übungen ihre Kraft steigern. Davor und danach wärmt man sich auf beziehungsweise kühlt sich unter anderem mit Dehnübungen herunter.

Boxen macht echt happy

Matilde, die seit fünf Jahren in der Straße Cecili Mètel gegenüber dem Finanzamt die Gruppen aus Männern und Frauen anleitet und heute Leiterin des Fitnessstudios ist, erklärt das Hochgefühl, von dem Inma spricht, mit den stimulierenden Botenstoffen Serotonin und Endorphin. Sie sagt: „Ein Workout hier ist sowohl für unsere Kunden als auch für mich wie Therapie. Wir motivieren uns gegenseitig, es ist ein Geben und Nehmen.” In einer jüngst vom Unternehmen versandten Pressemitteilung anlässlich dessen fortschreitender Expansion heißt es sinngemäß, dass „Krafttraining das mentale Wohlergehen positiv beeinflusst” und „dem wachsenden Interesse an einer Reduzierung von Stress und Ängsten mittels sportlicher Betätigung” Rechnung trage.

In dem tiefen Raum des Standortes an der Straße Cecili Mètel trainieren bis zu 24 Männer und Frauen gleichzeitig.
In dem tiefen Raum des Standortes an der Straße Cecili Mètel trainieren bis zu 24 Männer und Frauen gleichzeitig.

Zum Erfolg der Kette trägt auch der Gemeinschaftscharakter des Konzepts bei: „Jeder trainiert für sich selbst, aber in der Gruppe”, sagt Iván, der Club-Verantwortliche. „Vom erstem Tag an schlagen und treten alle Seite an Seite, jeder gemäß seines individuellen Leistungsniveaus.” Dazu kommen Gruppentreffen der Mitglieder oder gemeinsame Abende, an denen diese miteinander ausgehen. Der Zug, der durch die Gemeinschaft entsteht, war auch das, was Dani, ein anderer Teilnehmer, dazu bewegte, bei Brooklyn Fitboxing anzufangen. Der Mann sagt über seine Erfahrung, „man verbringt einfach eine gute Zeit, bringt sich in Form und verliert viel Gewicht!”

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Boxen zu Musik und Rotlicht

Das originelle Sportprogramm basiert auf Boxsäcken, über denen sich Rotlichter befinden, die im Rhythmus der Musik aufleuchten, die während der Workouts kontinuierlich läuft. Die Songs kommen von einer Playlist namens „Hits ’n’ Gloves” (Treffer und Handschuhe) und spielen eine fundamentale Rolle beim Training. Iván erklärt: „Sie markieren die Zeit, steigern sich im Verhältnis zu den vorgegebenen Schlagserien und geben zusätzlich Kraft.” Synchron zu den Taktschlägen leuchten die Rotlichter über den Boxsäcken auf und zeigen den Sportlern an, wann sie zu schlagen oder zu treten haben. Dank der optischen und akustischen Reize ist es sogar Tauben und Blinden möglich, bei Brooklyn Fitboxing zu trainieren. „Sie sind diejenigen, die sich am meisten amüsieren”, so Iván.

So hat jeder was davon

Neben der Idee, die Vorteile der Sportarten Boxen, Kickboxen und Muay Thai kombiniert in einem kontaktlosen Training jeder und jedem, Jung und Alt zu eröffnen, schreibt sich das Unternehmen einen wohltätigen Geist auf die Fahne: Durch das Programm „Hit4Change” (Treffer für Veränderung) spendet jeder Club einen Prozent seines Umsatzes an eine zugehörige Stiftung. An welche gemeinnützigen Organisationen das Geld verteilt wird, hängt von den Präferenzen der Mitglieder ab. Diese sammeln durch ihre Leistungen am Boxsack Punkte, die in vier Kategorien – Meeresschutz, glückliche Kinder, Gesundheit und Wälder – fließen. Mit je mehr Kraft die Sportler treffen und je synchroner diese mit der Musik ist, desto größer ist die ökologische und soziale Wirkung.

Die Mitgliedschaft in jenem Standort von Brooklyn Fitboxing beginnt mit einem Probetraining für zehn Euro, zu dem man Handschuhe und Binden geschenkt bekommt. Anschließend kosten acht Workouts pro Monat 70 Euro im selben Zeitraum oder zwölf Trainingseinheiten 83 Euro. MM-Lesern wird sowohl die Aufnahmegebühr als auch eine Mindestvertragslaufzeit erlassen.