Ordnungskräfte umstellten das Aparthotel. | Ultima Hora

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Über die Besetzung eines Aparthotels in Cala Bona im Osten von Mallorca sind weitere Details bekannt geworden. Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" haben die der Gitano-Ethnie angehörenden "Okupas" Zimmer zunächst an Kolumbianer untervermietet. Diese verunzierten Wände mit Schmierereien und vermieteten Räume ihrerseits an Nordafrikaner.

Die etwa 30 Besetzer erklärten Lokalpolizisten und Beamten der Guardia Civil, dass sie durch das spanische Gesetz geschützt seien. Mit älteren Supermarkt- und Restaurant-Rechnungen wollten sie beweisen, dass sie bereits seit über einem Monat in dem Gebäude wohnen. Währenddessen berichtete die Person, die für die Bewachung des Hotels zuständig ist, von erheblichen Schäden: Türen wurden aufgebrochen, Objekte gestohlen und Möbel beschädigt.

Die Ordnungsbehörden befürchten mittlerweile, dass weitere Hotels besetzt werden könnten. Zahlreiche Komplexe stehen derzeit winterbedingt leer. Mehreren anderen Clans wird zugetraut, solche Taten auf der insel zu begehen.

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Ständig Drohungen und Kraftausdrücke

Beobachter zeigten sich irritiert über die Aggressivität der Kriminellen. Tauchten sie auf, würden sie mit Kraftausdrücken und Drohungen nur so um sich werfen. Sie sind offenbar polizeibekannt, mit einem Luxusauto wurden sie den Augenzeugen zufolge mit Handys versorgt. Der Strom wurde ihnen inzwischen abgestellt, das Wasser besorgen sie sich aus dem Swimmingpool der Anlage.

Maßnahmen der Hotelbetreiber

Im Inneren des Hotels arbeiten Angestellte der Betreibergesellschaft intensiv daran, neue Schlösser zu installieren, um weitere Zugriffe der Besetzer zu verhindern. Auf vier Etagen mussten die Arbeiter tätig werden, da sich die Gruppe vor allem in den unteren Stockwerken niedergelassen hatte.

Ein weitverbreitetes Problem

Hausbesetzungen wie diese sind kein Einzelfall. Angesichts der alarmierenden Wohnungsnot auf Mallorca und in anderen Teilen Spaniens kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Auch Villen von Ausländern – darunter Deutschen – wurden bereits zeitweise besetzt. Die Nachbarn des "Sol y Mar" hoffen auf eine rasche Lösung, vor allem da die Hotels bald wieder öffnen und die Tourismussaison beginnen wird.