Auf diesem Grundstück in Alcúdia soll es entstehen, das ambitionierte Archäologiezentrum. | UH

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Der Inselrat von Mallorca kann mit dem Bau eines neuen Archäologiezentrums (Centro de Arqueología de Mallorca) in Alcúdia beginnen. Vorangegangene Probegrabungen auf dem vorgesehenen Grundstück "Tanca de Can Domènech" hätten keine bedeutsamen archäologischen Funde zutage gefördert, teilte die Kulturdezernentin Antònia Roca am Mittwoch gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" mit. Das Gutachten war mit Spannung erwartet worden, da sich das Baugrundstück in unmittelbarer Nähe der römischen Ausgrabungsstätte Pollentia befindet.

In dem geplanten Zentrum sollen künftig mehr als 40.000 archäologische Fundstücke von der Baleareninsel zusammengeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Wir wollen einen unverzichtbaren Ort schaffen, an dem unser historisches Erbe bewahrt, erforscht und vermittelt werden kann", sagte Roca. Der Inselregierung schwebt mit der Einrichtung Großes vor, es soll sich zu einem "internationalen Referenzzentrum für Archäologie" entwickeln.

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Besonderes Augenmerk wollen Roca und ihr Dezernat auf die Unterwasserarchäologie legen. Hintergrund: Vor Mallorca als auch in den Gewässern der nahezu unbewohnten Nachbarinsel Cabrera vermuten Archäologen zahlreiche historische Schiffswracks. Das neue Zentrum werde über "moderne Forschungseinrichtungen und multifunktionale Räume" verfügen, so Roca. Während Wissenschaftler dort ihrer Arbeit nachgehen sollen, könnten Besucher die Geschichte Mallorcas erkunden.

Alcúdias Bürgermeisterin Fina Linares begrüßte den Inhalt des Expertengutachtens: "Für Alcúdia wird dies ein wichtiger Meilenstein sein, der der römischen Stadt Pollentia einen starken Impuls verleihen wird." Man habe bereits einen ausgearbeiteten Sonderplan für Pollentia in den Schubladen. "Zusammen mit dem Archäologiezentrum entsteht ein zusammenhängender Bereich, der die Ortschaft Alcúdia mit der römischen Ausgrabungsstätte verbindet", so Linares gegenüber der Lokalzeitung. Für an Geschichte interessierte Besucher würde dadurch ein "bedeutender Anziehungspunkt" entstehen.

Die konkrete Planung des Zentrums soll nun in enger Abstimmung mit der Gemeinde Alcúdia erfolgen, wobei auch die Anwohner in den Entscheidungsprozess einbezogen werden sollen. Seit September vergangenen Jahres hatten Archäologen das Grundstück auf mögliche historische Überreste untersucht. Dabei wurden lediglich Strukturen entdeckt, die auf eine frühere landwirtschaftliche Nutzung hindeuten.