Offizelle Sprachschule der Uni in Palma: Immer mehr Einheimische sprechen Englisch, wenn auch in der Regel auf Grundkenntnisse begrenzt. | Archiv UH

TW
0

Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera verzeichnen einen beachtlichen Zuwachs an ausländischen Einwohnern. Laut jüngsten Zahlen des regionalen Statistikamtes stammt mittlerweile jeder fünfte Bewohner der Inselgruppe aus dem Ausland. Besonders stark vertreten sind Deutsche, die mit einem Anteil von 8,3 Prozent der Bevölkerung nach Marokkanern die zweitgrößte ausländische Gruppe bilden. Dahinter folgen Italiener, Briten und Kolumbianer.

Dieser demografische Wandel zeigt sich nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch auf dem Immobilienmarkt. Im Jahr 2023 gingen 31,5 Prozent der 14.202 Immobilienverkäufe an ausländische Käufer. In den letzten fünf Jahren bewegte sich dieser Anteil konstant zwischen 30 und 40 Prozent. Besonders hoch ist die Nachfrage nach Luxusimmobilien in Küstenregionen und Palma.

Englisch entwickelt sich zunehmend zur wichtigsten Verständigungssprache auf den Inseln. Eine Analyse der Studie Perply Business zeigt, dass mittlerweile 51,7 Prozent der Inselbewohner Englisch nutzen, um sich im Alltag zu verständigen. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung zumindest einfache Gespräche auf Englisch führen kann – weit über den Tourismus hinaus, etwa im Handel oder in sozialen Kontakten mit ausländischen Residenten.

Viele besitzen nur Englisch-Grundkenntnisse

Allerdings zeigt die gleiche Studie auch, dass das tatsächliche Sprachniveau auf den Balearen noch Luft nach oben hat. Auf einer Skala von 1 bis 10 erreichten die Bewohner im Durchschnitt nur 3,4 Punkte. Dies bedeutet, dass viele zwar Englisch-Grundkenntnisse besitzen, jedoch oft nicht fließend sprechen können. Besonders in ländlichen Regionen ist der Zugang zu Sprachkursen begrenzt, während in städtischen Gebieten wie Palma mehr Angebote zur Verfügung stehen.

Diese Entwicklung stellt die Balearen vor eine doppelte Herausforderung: Einerseits bietet die Verbreitung der englischen Sprache neue Chancen für den kulturellen Austausch und die wirtschaftliche Integration der ausländischen Bevölkerung. Andererseits warnen Experten vor einer Verdrängung der lokalen Sprachen Spanisch und Katalanisch.