Die Guardia Civil hat bei einer Tierschutzkontrolle auf einem Bauernhof in der Nähe von Ses Salines im Südosten von Mallorca gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt. Zwei Personen stehen nun im Visier der Ermittlungen wegen Tierquälerei, Verstößen gegen die öffentliche Gesundheit und weiterer schwerwiegender Ordnungswidrigkeiten. Die potenziellen Strafen sind drastisch und können bis zu 200.000 Euro betragen.
Am 21. September führte die Spezialeinheit des Naturschutzdienstes Seprona der Guardia Civil eine Inspektion auf einer Finca durch, nachdem Hinweise auf dortige Missstände in der Tierhaltung eingegangen waren. Vor Ort bot sich den Beamten ein schockierendes Bild: Insgesamt sechzig Hühner, fünfzehn Hunde, vier Ziegen, zwei Frettchen, zwei Schweine und ein Pferd lebten unter katastrophalen Bedingungen. Besonders alarmierend: Die Hälfte der Hunde war nicht gechippt und verfügte weder über einen Gesundheitspass noch über geeignete Unterbringung.
Die Zwinger waren stark verschmutzt und der Boden mit Exkrementen übersät. Auch das Verletzungsrisiko für die Tiere war hoch. So traten die Hunde ständig auf abgenagte Knochen, dies führte zu Verletzungen an den Pfoten der Hunde, wie die Beamten feststellten. Zudem war das Gelände mit verrosteten Fahrzeugen übersät, die ordnungsgemäß hätten entsorgt werden müssen.
Doch damit nicht genug: Auch bei den anderen Tieren wurde schwerwiegende Missachtung der Vorschriften festgestellt. Die Ziegen waren entgegen den Richtlinien angebunden, was bei Nutztieren nicht erlaubt ist. Weder die Ziegen noch die Schweine waren im offiziellen Viehregister eingetragen oder gekennzeichnet, was einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt. Sogar die Frettchen, die seit Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetzes vom März 2023 gekennzeichnet sein müssen, wiesen keine Identifikation auf.
Neben den Verstößen gegen den Tierschutz stießen die Ermittler auf eine illegale Marihuanaplantage auf dem Gelände. Einige der Pflanzen waren bereits ausgewachsen und wurden sofort beschlagnahmt. Gegen die Eigentümer des Grundstücks wird nun auch wegen Drogen-Anbau ermittelt.
Die Guardia Civil rechnet nach Abschluss der Untersuchung mit hohen Strafen für die Beschuldigten. Die Verstöße fallen unter das neue Tierschutzgesetz, das empfindliche Geldstrafen für Tierquälerei vorsieht. Für besonders schwere Vergehen drohen Strafen von bis zu 200.000 Euro. Auch die schlechte Gesundheitsversorgung der Tiere, die von einem hinzugezogenen Tierarzt bestätigt wurde, verschärft die Lage für die beiden Beschuldigten.
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