Das Unglücksboot im Hafen von Porto Cristo. | Miquel À. Cañellas

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Zum Zeitpunkt der tödlichen Kollision mit einem Fischerboot, die sich vor der Ostküste von Mallorca am vergangenen Freitag zugetragen hatte, waren offenbar deutsche Urlauber an Bord der Luxusyacht. Dies gehe aus ersten Ermittlungsergebnissen hervor, die die Behörden am Montag der Öffentlichkeit bereitstellten, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Bislang bekannt war bislang nur, dass die Luxusyacht La Luna, die auf knapp 4,5 Millionen Euro geschätzt wird, unter deutscher Flagge fuhr. Am Montag setzte die mit dem Fall beauftragte Guardia Civil die Zeugenbefragungen fort. Demnach gaben mehrere Besatzungsmitglieder gegenüber der Ermittlern an, von dem Zusammenstoß mit dem gut drei Meter langen Boot nichts bemerkt zu haben.

Nach dem tragischen Unglück, das sich gegen 21.20 Uhr nahe der Cala Bona (Son Servera) zugetragen hatte, setzte die Luxusyacht ihre Fahrt unbeirrt fort. Die Polizei spürte das Schiff im Rahmen der Ermittlungen tags darauf im Sporthafen von Porto Cristo auf.

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Nach Worten von Bürgermeister Jaume Servera deutet alles auf einen "tragischen Unfall" hin. An Bord der Luxusyacht habe offenbar niemand das Fischerboot, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt drei Personen befanden, wahrgenommen. Bei der Kollision verlor ein 20 Jahre alter Mallorquiner sein Leben, sein Onkel und ein 13-jähriger Junge blieben unverletzt. Den Ermittlungsbehörden zufolge verfügte das Boot vorschriftsgemäß über eine Nachtbeleuchtung.

Aus Ermittlerkreisen drang im Verlauf des Montags ein weiteres Detail an die Medien durch: So soll die Crew der La Luna bereits tagsüber in der nahegelegenen Cala Agulla (Capdepera) für Unmut unter Badegästen gesorgt haben. Mit einem Dingi sollen verschiedene Besatzungsmitglieder waghalsige Manöver in Strandnähe durchgeführt haben. Mehrere Badende reagierten darauf offenbar mit lautstarken Protesten.

Medienberichten zufolge muss sich der deutsche Skipper womöglich wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung verantworten. Darauf deute unter anderem hin, dass die Mordkommission der Guardia Civil den Fall übernommen habe.