Im März beispielsweise beantragte der Gemeinderat von Andratx eine solche Sondergenehmigung, um mehr als die Hälfte der zahlreichen Wildziegen zu eliminieren, da diese die Ernte der Landwirte schädigten. Um den genauen Bestand der Tiere auf der Insel zu ermitteln, hat die Generaldirektorin des Balearischen Umweltministeriums, Ana Torres, laut der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" eine spezielle Studie unter der Leitung der baskischen Firma Consultora de Recursos Naturales (CRN) in Auftrag gegeben.
Die Datenerhebung erfolgt vor allem in drei Gebieten: der Serra de Tramuntana, der Serra de Llevant und dem Gebiet zwischen Manacor und Felanitx. Die Zählungen finden in verschiedenen Zeiträumen statt: die erste zwischen dem 1. Juni und dem 15. Juli, die zweite im Oktober und die dritte im Frühjahr 2025. Die aktuell verfügbaren Bestandszahlen der Wildziegen basieren noch auf einer Studie aus dem Jahr 1997.
Tiere suchen nach Nahrung
In den Sommermonaten verlassen die Tiere ihre gewohnten Weideflächen und suchen in städtischen Bereichen nach Nahrung. Dabei schrecken sie sogar nicht davor zurück, in Obstplantagen einzudringen. In ihren natürlichen Lebensräumen haben sie in diesen Hitzeperioden Schwierigkeiten, Wasser und Nahrung zu finden.
In Andratx ist die Belästigung durch die mallorquinischen Wildziegen ebenfalls besonders groß und für die Anwohnerinnen und Anwohner eine große Belastung. Die Tiere dringen in die Gärten der Häuser ein und streifen auf den Straßen herum, was zu einer erhöhten Gefahr im Straßenverkehr führt.
Auch im noblen Palmesaner Vorort Son Vida kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen mit den Tieren. Die Bergziegen sind in der Lage, über Bäume zu klettern und so die Zäune der Villen zu überwinden. Viele dieser Anwesen stehen die meiste Zeit des Jahres leer, da sich ihre wohlhabenden Besitzer im Ausland aufhalten.
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