Wohnungsknappheit und steigende Mieten: Auf die Ferienvermietung à la Airbnb ist die balearische Bevölkerung nicht mehr gut zu sprechen. | Ultima Hora

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Inmitten einer teils hitzig geführten Debatte über die Folgen des Massentourismus hat jetzt die Balearen-Universität UIB einen Fortbildungskurs für angehende Vermieter von Ferienwohnungen ins Leben gerufen. Der Lehrgang Experto Universitario en Comercialización de Alquiler Turístico sei Teil des Nachwuchsförderungsprogramms UIBTalent und umfasse 100 Stunden, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Mit dem neuen Lehrgang reagiere man auf eine "steigende Nachfrage" nach professionell ausgebildeten Mitarbeitern im Vermietungssektor, zitierte die Zeitung einen Universitätssprecher. Der Kurs soll den etablierten Fortbildungslehrgang Especialista Universitario en Comercialización Hotelera ergänzen und eine Antwort auf ein verändertes Vermarktungsumfeld sein.

Der Universität zufolge richtet sich der Lehrgang sowohl an Eigenheimbesitzer als auch professionelle Makler. Für Erstere sei der Kurs dahingehend interessant, als durch das Vermieten des Eigenheims an Feriengäste finanziell "dazu beigetragen werden kann, den Familienbesitz zu halten".

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Seitens der UIB wird überdies auf die sich stetig ändernde Gesetzeslage im Bereich Ferienvermietung verwiesen. Neben rechtlichen Aspekten, so die Zeitung, stünden daneben unter anderem Vermarktung, steuerliche Regelungen und Vertragsoptionen auf dem Lehrplan.

Doch damit nicht genug. Den Kursteilnehmern sollen zudem Verhandlungsstrategien und Lösungsansätze im digitalen Zeitalter vermittelt werden. Kursleiter ist der Universität zufolge Bartolomé Deyà, zum Dozententeam gehören der Wirtschaftsexperte Antoni Martorell, der Rechtswissenschaftler Juan Franch sowie der Geographiedozent Miquel Ángel Coll.

Nach Zeitungsangaben musste in den sozialen Medien auf erste kritische Kommentare nicht lange gewartet werden. Innerhalb der balearischen Gesellschaft stößt die Ferienvermietung außerhalb traditioneller Hotels zunehmend auf Ablehnung. Kritiker machen diese Übernachtungsoption als Hauptverursacher der akuten Wohnungsnot und der bisweilen exorbitant hohen Mieten auf den Inseln verantwortlich.