So hässlich ist die Son-Banya-Mauer. | Ultima Hora

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Anwohner der Drogenumschlagssiedlung Son Banya haben eine Mauer aus Müllrückständen und verbrannten Autos errichtet, die den Zugang der Polizei behindern soll. Wer sich von der Hauptstraße aus nähert, kann das Bauwerk bereits aus der Ferne betrachten. Weiter im Innern des Kriminellendorfs befinden sich noch andere Begrenzungsvorrichtungen.

Son Banya gilt als der größte Drogenverkaufsplatz der Insel. Die Ansammlung von Bretterverschlägen befindet sich am Rand des Flughafens. Gitano-Clans operieren dort seit vielen Jahrzehnten und handeln unter anderem mit Kokain und synthetischem Rauschgift. Die Polizei plant seit langem, die Siedlung zu schließen. Wer dorthin fährt, begibt sich in Lebensgefahr.

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Die Drogenhändler werden unterdessen von einer großen Sorge gebeutelt. Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge müssen sie das Kilo Kokain derzeit für 41.000 Euro einkaufen, 5000 Euro mehr als noch vor wenigen Monaten. Damit wird es für die Schwerkriminellen schwieriger, den Grammpreis von 60 Euro, der momentan noch verlangt wird, zu halten. Dieser Tarif wird als "psychologische Grenze" gesehen.

Die Folge ist, dass die Gitano-Clans, die den Handel in der Elendssiedlung beherrschen, damit beginnen, die Substanz zu bunkern und nicht gleich zu verkaufen. Außerdem ist davon die Rede, dass die Verbrecher das Kokain "verwässern", sodass es nicht mehr so rein wie früher ist. Sie strecken die Substanz nach Polizeiinformationen mit gefährlichen Chemikalien und tierärztlichen Medikamenten.